Bergfest? Bei mir wars so:
Die militärische und fachliche Grundausbildung bei der Bundeswehr erfolgreich zu absolvieren wurde wie das Besteigen eines Berges betrachtet, keine einfache Sache. In der zeitlichen Mitte, also die Hälfte von drei Monaten hätte man das Bergfest feiern können und richtig ein draufmachen. Wir beliessen es bei einer Kiste Bier für 16 Mann, wir brauchten alle unsere Kraft und ein klares Hirn.
Später in der Stammeinheit begingen Wehrpflichtige ihr Bergfest bei neun von 18 Monaten, das war aber eigne Initiative, keine dienstliche Veranstaltung.
Auf dem Unteroffizierslehrgang in Heide begingen wir das Bergfest in der Schanze, ein Lokal in der Nähe der Kaserne. Es war eine als dienstliche Veranstaltung auf dem Dienstplan, es gab einen schriftlichen Befehl darüber mit Beginn und Ende, Teilnehmer, Leitung und Gäst. Gast war unserer Regimentskommandeur Oberst Willert, der hatte ein strenges Auge auf den Lehrgang, auf die künftigen Unteroffiziere. Unser Hörsaalgebäude lag gegenüber dem des Regimentsstabes, der Oberst sah uns an- und abmars***ieren, gelegentlich ging das Fenster auf und er demonstrierte seine Aufmerksamkeit.
Jahre später, der ehemalige Oberst war inzwischen Generalmajor und Divisionskommandeur, sprach er mich namentlich an, ich war im Hemd, die Jacke mit dem Namenschild dran war im Dienstzimmer.