Hallo,
die Ursache des Problems habe ich nach wie vor nicht herausbekommen, dafür aber zufällig einen Lösungsansatz gefunden. Sorry, aber ich muss weit ausholen:
Die Maschine auf der der SBS2011 läuft hatte bei Installation 12GB RAM. Bekanntermaßen liegt das geringfügig über der mindest Systemanforderung für den SBS. Da die Mühle neben ActiveDirektory, Exchange und rudimentären Netzwerkdiensten (DNS, DHCP, usw.) nicht viel mehr machen sollte, dachte ich mir dass dies in einer Umgebung mit max. 10 Usern ausreichen sollte. Nach der Installation also die nicht benötigten Dienste (vor allem Sharepoint und WSUS -> Speicherfresser des Grauens) weitestgehend deaktiviert und den Speicherhunger der store.exe auf ca. 8GB begrenzt, sodass in der Regel immer 1-2 GB RAM frei waren. Alles läuft super bis auf die besagte gelesen/ungelesen Mail-Problematik, die sich auch erst nach einigen Wochen Betrieb eingestellt hat.
Neben dem physisch installierten SBS2011 gibt es in der hiesigen Infrastruktur noch einen SQL-Server, einen Sharepoint-Server, einen Terminalserver und einen Fileserver. Alles eigenständige WIN 2008 R2 Server die ausnahmslos virtuell auf einem weiteren Hyper-V Server (auch Win Server 2008 R2, core-installation) laufen. Bei der Vielzahl an Ressourcenintensiven Gastsystemen kam der Hyper-V irgendwann an seine Performance Grenzen und wurde durch eine dickere Maschine ersetzt.
Die alte Maschine habe ich ausgeschlachtet und dem SBS spaßeshalber 32GB RAM gegönnt und die Speicherbegrenzung für die store.exe rausgenommen. Zeitgleich die Exchange MDBs (public und privat) auf ca. 25GB abgespeckt mittels Mailstore-Archivsystem auf Fileserver (ursprünglich nur zwecks revisionssicherem Email-Journaling). Nach einigen Stunden hat die store.exe dann satte 25 GB gefressen.
Nach ein paar Tagen werde ich mit Lob überschüttet. Tatsächlich hat sich eine merkliche Besserung eingestellt. Während früher nahezu täglich die besagte Problematik bei fast allen Usern eingestellt hat, passiert dies nur noch teilweise und ausschließlich bei einigen wenigen Outlook Power Usern die sich in allen öffenlichten Ordnern bewegen und hier rumjonglieren. Wachsen dann die MDBs (privat und public, obwohl nur ÖO betroffen!!!) über den verfügbaren RAM für die store.exe, dann kommt auch die Problematik wieder häufiger auf.
Fazit: Gib der store.exe soviel RAM wie sie will, in der Regel identisch mit der Summe der Größen der privat und public.mdb, und es rennt wieder wie es soll.
PS: Ich weiß, dass sich jetzt jeder Sysadmin an den Kopf fasst!! Eine derartige Problemlösung kann auf Dauer nicht funktionieren und widerspricht jeglichem Anspruch an die eigene Arbeit. Wie bereits erwähnt bin ich auch mehr oder minder zufällig darauf gestoßen und wollte euch das nicht vorenthalten. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen der diesbezüglich genervt wird.