Freshi 10 Geschrieben 30. Januar 2007 Melden Teilen Geschrieben 30. Januar 2007 Hi bin Neuling in Sachen VoIP und versuch mich grad damit auseinanderzusetzen. Beispielsweise nehme man einen 48 port switch 3560 (100mbit access ports und gigabit uplink ports). an allen 100mbit ports hängen ip phones die mit dem g.711 codieren. meines wissens entsteht dann pro gespräch rund 300byte große datenpakete inkl. rtp,udp,ip,ethernet header (240 byte payload ohne header compression) und bandbreitenbedarf von ca 80kbit/s. angenommen rund die hälfte telefonieren immer gleichzeitig, ergibt rund 2mbit/s an bandbreitenbedarf. der switch ist komplett ausgelastet mit ftp oder sonst was. strict prio queue für markierten voice-traffic ist auch eingerichtet. nun die frage: werden die pakete auch wirklich sofort weitergleitet? wenn nein, wie kann man irgendwie die "wartezeit" eines paketes mit 300byte größe berechnen? besteht die notwendigkeit eines puffers oder schwellwert um die pakete zu verwerfen? was wäre wenn statt eines gigabit uplinks nur 2mbit zur verfügung stehen würden, und der voice verkehr praktisch die ganze bandbreite für sich einnimmt, immer noch unter der maßgabe einer prio queue? hoffe die fragen sind nicht allzu dämlich. mfg freshi Zitieren Link zu diesem Kommentar
Sailer 11 Geschrieben 10. Februar 2007 Melden Teilen Geschrieben 10. Februar 2007 Hallo Freshi, willkommen im Board! Also gleich vorweg, innerhalb eines LANs (100MBit Client-Access und 1GBit Uplinks) brauchst du dir um die QoS für VoIP eigentlich keine Sorgen machen -> man bekommt die Links eigentlich kaum dicht, wie die Praxis ganz klar zeigt. Aber zu deinen konkreten Fragen: Ja, ein Strict Priority Queuing gibt dem Voice-Verkehr wirklich alles was er verlangt d.h. sämtlicher anderer Traffik könnte u.U. verhungern. Nun ist das im LAN eigentlich kein Thema, wenn du auf den Giga-Links z.B. 10MBit für Voice bräuchtest dann stehen dem restlichen Verkehr ja immer noch theoretische 990MBit zur Verfügung, da kommt jeder mal dran. Bei deinem 2MBit-Scenario sieht das natürlich anders aus, Strict Priority gibt Voice alles und hat vermutlich keine Reserven mehr für den anderen Traffic. Aber aus diesem Grund wird Queuing auch ständig weiterentwickelt und es entstehen neue Strategien wie z.B. LLQ (Low Latency Queuing) -> eine PQ für Voice und dann noch verschiedene Queues mit unerschiedlichen Prioritäten für anderen Verkehr. Die PQ kann hier allerdings mit einer Obergrenze versehen werden. D.h. bei einem 2MBit Link könnte man der PQ bei Bedarf bis zu 1,5MBit geben aber auch 500KBit für den Rest übrig lassen. Beim designen von VoIP-Lösungen sollte man sich ohnehin vorher überlegen wieviele Verbindungen gleichzeitig übers WAN gehen werden (wo sonst hat man 2MBit) und dann die Anlage entsprechend konfigurieren. Beim Cisco Callmanger ist es z.B. so, dass man die maximalen (Voice-)Bandbreiten zwischen verschiedenen Standorten konfiguriert und der Callmanager dann auch nur eine gewisse Anzahl von gleichzeitigen Gesprächen zwischen den Standorten zulässt -> macht absolut Sinn denn ein Gespräch zu viel würde natürlich alle anderen Gespräche stören! Zitieren Link zu diesem Kommentar
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