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Virtualisierung: Ab wann lohnt es sich?


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Ich bin schon seit einiger Zeit am überlegen, ob sich bei unserer Infrastruktur eine Virtualisierung lohnen würde. Wir haben in etwa folgendes Szenario:

- 3 Standorte

- an 2 der Standorte sind jeweils 2 Server installiert, jeweils einmal Firewall und jeweils 1 W2K3 als DC mit DNS und DHCP, Profile, Homes, Userdaten, Fileablage, Antivirus Proxy und Backup

- am Hauptstandort sind es 8 W2K3 Maschinen auf denen verteilt 2xDC, 2xDNS, DHCP, Oracle, MSSQL mit diversen Anwendungen, Exchange 2K3, GFI Faxmaker, Files, Profile, Homes, Programme, Datev, WTS, CTI, FTP, WSUS, Antivirus Server, Backup und andere kleine Programme laufen.

Irgendwann in naher Zukunft kommt wohl auch noch ein Dokumentenmanagement dazu.

 

Da das ja nun schon recht viele Maschinen sind (ich finde allerdings für die Zahl der Anwendungen angemessen viele, überlege ich nun ob sich hier Virtualisierung lohnen würde.

Ich hab auf dem Gebiet keine bis wenig Erfahrung, und möchte einfach mal eure Meinung dazu wissen.

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Moin,

 

die Frage kann man am besten mit Radio Eriwan beantworten: Im Prinzip ja.

Radio Eriwan ? Wikipedia

 

Die Frage ist: Was verstehst du unter "sich lohnen"?

 

Faktoren, die man berücksichtigen sollte:

  • Wie alt ist die bestehende Hardware?
  • Gibt es Server, die dringend ausgetauscht werden müssen?
  • Wie groß sind die Datenmengen der einzelnen Applikationen?
  • Wie sind die Anforderungen an Verfügbarkeit und Wiederherstellung?
  • Wie sind die Anforderungen an Performance?
  • Welches Wachstum von Daten und Applikationen ist geplant bzw. absehbar?
  • Gibt es bereits Infrastruktur-Voraussetzungen für eine leistungsfähige VM-Infrastruktur (z.B. SAN, LAN-Struktur etc.)?
  • Wie groß ist das IT-Team?
  • Wie gut beherrscht das IT-Team die vorhandene Struktur (Betrieb einerseits, Troubleshooting und Recovery andererseits)?
  • Hat das IT-Team noch freie Kapazitäten, um die zusätzliche Komplexität einer VM-Struktur zu handhaben?
  • Gibt es bereits belastbare Erfahrungen mit professioneller Virtualisierung?
  • Welche allgemeinen Anforderungen sollen oder können mit Virtualisierung gelöst werden?
  • Ist Budget für den Umbau der Infrastruktur vorhanden?
  • Gibt es zeitliche, organisatorische oder wirtschaftliche Zwänge in einem möglichen Projekt?
  • Sind die Ziel-Applikationen für Virtualisierung supportet?
  • usw. usf.

 

Gruß, Nils

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Okay, ich geb zu, war etwas allgemein die Frage... :)

Mal noch ein paar Fakten:

- Hardware ist generell immer recht frisch, max. 4-5 Jahre Laufzeit

- Server die dringend erneuert werden müssen gibt es max. einen

- Die Verfügbarkeit sollte so hoch wie möglich sein, da bei uns die Werke stehen wenn die EDV nicht mehr geht.

- Performance sollte auf jeden Fall (Zitat Geschäftsführung) "richtig schnell" sein

- IT Team besteht aus 2 Mann, wovon einer nur halbe Tage da ist.

- Budget ist nicht das Problem, wenn der Nutzen stimmt

 

Der Nutzen den ich evtl. sehe, Kosteneinsparung durch weniger Hardware bzw. physische Servermaschinen. Vorrausgesetzt natürlich der Aufwand für Umstellung/Pflege ist nicht zu hoch. Deswegen hier eben meine Frage.

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Moin,

 

also bei dem Scenario würde sich zumindest eine Virtualisierung des Hauptstandortes lohnen. Die beiden anderen Standorte könnte man darüber nachdenken , ob man es mit einem HyperV Server machen könnte , aber das würde ich erstmal so belassen.

 

Am Hauptstandort würde sich das schon lohnen, wobei es von der kaufmännischen Seite sich erst über die Zeit rechnet: am Anfang kostet der Einstieg halt recht viel , du brauchst die entsprechenden Lizenzen für die Virtualisierungssoftware plus die entsprechend zertifizierte Hardware wie Server, Storage und Zubehör wie z.B. FC Switche. Ich würde hier auf eine SAN Lösung zurückgreifen, da ja schon einiges an Dateiintensiven Anwendungen (DB , Exchange , Fileserver usw) dabei ist und hier massgeblich die IOs von den Festplatten bzw. der Storage gefragt ist. Der Import von den Physischen zu virtuellen Maschinen war bei uns kein Problem , wir haben VMWare benutzt und konnten jede Maschine mittels dem Phyisch ZU virtuell Import migrieren, ohne Fehler zu haben.

 

Der Administrative Gewinn ist halt immens. Man hat keinen Stress mehr mit irgendwelchen Serverparts , wie defekte Netzwerkkarten, Netzteile , Speicherengpässen usw. da man alles Zentral in den ESX Servern verwaltet. Ganz zu schweigen davon , dass man viel weniger Energiefresser hat. Sollte Speicher knapp werden , rüsten wir einfach bei den ESXen nach, Festplatten entsprechend die SAN erweitern. Verkabeln von Servern fällt auch weg , da die ESX zentral verkabelt werden und der Rest virtuell gemanaged wird. Ausserdem bist du für deine Virtuellen Maschinen dann hardware unabhängig und kannst sie theoretisch auf jedem virtuellen Systems des Herstellers betreiben. Es ist viel einfacher Backups von ganzen Systemen zu fahren , mittels Cloning und Snapshots kann man jederzeit neue Updates in kürzester Zeit einspielen und testen und ggf. auch wieder rückgängig machen.

 

Wichtig ist dabei im Prinzip nur , dass man von Anfang an das Basissystem entsprechend anschafft , das es auch ausbaufähig ist. Wir haben damals z.B. mit zwei ESX Servern mit jeweils 2x QuadCOre und 8GB Ram angefangen plus einer Storage mit 1 TB. Die Server hatten 12 Speicherbänke wovon zu anfang 4 belegt waren, die Storage war mit 8 von 14 Platten belegt und kann noch mit 7 weiteren Shelfs zu je 14 Platten ausgebaut werden. Mittlerweile haben wir 3 ESXe , 2 mit 22GB Ram und einen mit 46GB Ram und 3 TB in der Storage. Wir haben mehrere DB Server , Exchange , CRM , File & Printserver und noch so ein paar Dienstserver am laufen plus Webshops , XML Transformationserver usw. und die Systeme laufen alle Superperformant und schlussendlich kostengünstiger , als für jeden Server eigene Hardware mit entsprechender Performance bereit zu stellen.

 

Für die Zukunft ist noch eine Virtualisierung der Desktops geplant, damit auch hier die leidige Hardwareabhängigkeit ein Ende hat.

 

Ich persönlich möchte um keinen Preis mehr ohne die Viruelle Umgebung arbeiten und mittlerweile passen auch immer mehr Hersteller ihre Software so an , das sie auch für virtuelle Umgebungen supportet wird. Unser VMWare Umstieg war mit eines der teuersten Projekte (ausser die Umstellung des Warenwirtschaftssystemes noch) , wenn man die Gesammtsumme zum Startzeitpunkt betrachtet, aber ich behaupte auch , dass es bisher das lohnenswerteste und zukunftssicherste Projekt war.

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Also bei uns war es so (wobei man sich darüber wohl immer streiten kann):

 

Wir haben das Projekt mit unserem Systemhaus zusammen geplant und realisiert, die Erstinstallation und Inbetriebnahme haben die Profis vom Systemhaus mit uns zusammen gemacht und haben uns dabei quasi auch gleich mitgeschult. Sie haben uns dann anhand von ein paar Testmaschinen gezeigt, wie ein Import einer physichen Maschine zu einer virtuellen funktioniert, wie man neue virtuelle Maschinen anlegt, wie man mit Images, Templates, Snapshots usw. arbeitet.

 

So hatten wir die Grundlage, um mittels der Lektüre vom Hersteller und mit Hilfe des Internets uns das Wissen weiter anzueignen und mit steigenden Versionen entsprechend anzupassen.

 

Natürlich haben wir sowohl auf der Hardware und auf der Software entsprechende Supportverträge (das hängt je nach Bedarf und Verfügbarkeit ab , wie schnell das passieren soll) und haben auch bisher gute Erfahrung gehabt, wenn z.B. mal eine Netzwerkkarte oder Festplatte defekt sein sollte bzw. wenn Probleme mit der Software auftaucht. Diese Sachen haben wir dann meist über den Support gelöst und haben auch immer schnell und gute Lösungen zu den Problemen bekommen.

 

Insofern hatten wir keine bezahlten Extra Schulungen und haben unser System (würde ich behaupten) im Griff :)

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Hi scirocco790,

 

Ich halte die Schulungskosten eigentlich relativ gering...wir stellen gerade komplett auf Xenserver um und die Konfiguration / Installation gestaltet sich ihmo recht simpel.

 

Wichtigste Basis ist aber das du ein ordentliches Storagesystem nicht außer acht lassen darfst, diest dient als Grundlage für jede Virtualisierung meiner Meinung nach.

 

Wir haben in der Vergangenheit teilweise auch VM's auf Direct Attached Storage gepackt aber die Sinnigkeit dahinter halte ich zwischenzeitlich für nicht sonderlich hoch.

 

PS: Teste doch einfach mal Xenserver kannst kostenlos runterladen und nutzen...auch produktiv

 

Download Citrix XenServer

 

lg gadget

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