Peter Piksa 10 Geschrieben 2. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 2. Juni 2012 Mit diesem Beitrag will ich versuchen zu erklären, weshalb es für Speichergrößen klüger ist, anstatt der leider gebräuchlichen SI-Notation (Kilo/Mega/Giga) die IEC-Notation (Kibi/Mebi/Gibi) zu verwenden. Wer seinen Computer mit einer größeren Festplatte ausstattet, stellt regelmäßig verwundert fest, daß nicht die Kapazität drin ist, die auf der Verpackung stand: Eine 1.000 Gigabyte große Festplatte wird vom System lediglich mit 931.3 Gigabyte angezeigt. Deshalb wird den Festplattenherstellern stets Täuschung vorgeworfen. Teils zu Recht, teils zu Unrecht. Ein Kilobyte besteht nämlich nicht aus 1.000, sondern aus 1.024 Bytes. Und hier sind wir bereits am Kern des Problems. Während bei Maßeinheiten, die auf 10er-Potenzen basieren, die Dezimalpräfixe der SI-Notation (Kilo, Mega, Giga usw.) anzuwenden sind, führt die Verwendung der SI-Notation bei Speichergrößen zu Verlusten, die sich – wie am obigen Beispiel mit der Festplatte zu beobachten – in verschenkter Kapazität bemerkbar machen. Deshalb wurden 1996 von der International Electrotechnical Comission (IEC) die Binärpräfixe vorgestellt. Hier eine Gegenüberstellung der Einheiten und den jeweiligen Kapazitätsunterschieden. Wir stellen also fest: Dezimalpräfixe sind für Speichergrößen ungeeignet, werden aber nach wie vor von jedermann benutzt. Von Jedermann? Nein. Das Internationale Büro für Maß und Gewicht rät von der Verwendung von Dezimalpräfixen eindeutig ab. Die Filesharingseite ThePirateBay verwendet korrekter Weise die IEC-Notation. Einige Linux-Betriebssysteme geben Dateigrößen ebenfalls in Kibi/Mebi/Gibibyte an. Spaßfakt am Rande: Das am weitesten verbreitete Betriebssystem, Microsoft Windows rechnet intern korrekt auf Basis von Zweierpotenzen, stellt das Ergebnis jedoch in Dezimalnotation dar. Das lässt sich am Beispiel des Installationspakets von LibreOffice 3.5.3 schön verdeutlichen: Die Installationsdatei ist genau 211.582.976 Bytes groß. In den Dateieigenschaften sieht das Unter Windows wie folgt aus. Würde Windows gemäß SI-Notation mit 1.000 rechnen, sähe die Rechnung wie folgt aus: 211.582.976 Byte / 1.000 = 211.582,976 Kilobyte 211.582,976 Kilobyte / 1.000 = 211,582 Megabyte Tatsächlich zeigt Windows jedoch „201 MB“ (Megabyte). Sie meinen also 201 Mebibyte, stellen das Ergebnis jedoch in Megabyte dar. Verrückter geht es nicht. Wenn man für Verwirrung sorgen wollte, würde man genau das tun, was Microsoft und viele andere hier tun. Dasselbe Spiel ereignet sich beim Kauf von Hauptspeicherriegeln. Ein 4 „Gigabyte“ Speicherbaustein birgt in Wahrheit 4 Gibibyte Kapazität. Die Angabe erfolgt freilich in SI-Notation. Dabei würde es ausreichen, bei der Kapazitätsangabe „GiB“ statt „GB“ dranzuschreiben. Die Problematik wirft abseits der gängigen Verwirrung immer wieder weitere Fragen auf: Bei mobilen Internettarifen ist es üblich, daß die Provider die Bandbreite drosseln sobald der Kunde ein festgelegtes Transferlimit übersteigt. Bei UnityMedia beispielsweise sind das laut Vertragswerk zurzeit „5 GB“. Es stellt sich die Frage, ob sie mit „5 GB“ auch tatsächlich „5 GB“ (also 5.000.000.000 Byte) meinen, oder ob es „5 GiB“ (5.368.709.102 Byte) sind, die der Kunde verbrauchen darf bevor seine Leitung gedrosselt wird. Der Unterschied beträgt immerhin 368.709.102 Byte, also 0.34 GiB oder eine halbe Daten-CD. Verwirrung so weit das Auge reicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar
zahni 550 Geschrieben 2. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 2. Juni 2012 Du wolltest jetzt für Deinen Blog werben, gelle ? Zitieren Link zu diesem Kommentar
blub 115 Geschrieben 2. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 2. Juni 2012 Reicht die epische Diskussion bei Xing noch nicht aus ? :-( Zitieren Link zu diesem Kommentar
Peter Piksa 10 Geschrieben 2. Juni 2012 Autor Melden Teilen Geschrieben 2. Juni 2012 Nein, ich wollte nicht für mein Blog werben, sondern für das Thema. Und nein, die Diskussion bei XING reicht noch nicht aus. Offenkundig haben nämlich noch immer zu wenige Menschen davon gehört, daß man das Problem aus der Welt schaffen könnte, indem man konsequent die IEC-Notation verwendet. Zitieren Link zu diesem Kommentar
lefg 276 Geschrieben 2. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 2. Juni 2012 Welche Probleme der Welt? Ich hab keine, will mir auch keine einhandeln, bleibe also wie ich bin. :) Trotzdem Danke für den Hinweis. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Stefan W 14 Geschrieben 4. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 4. Juni 2012 Als wäre dies nun so ein Mega/Mebi Problem.... :) Zitieren Link zu diesem Kommentar
nawas 32 Geschrieben 4. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 4. Juni 2012 Versteh ich nicht ?? Gigabyte?? Was ist das?? Ich dachte wir rechnen schon in Terabyte!!! ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar
Otaku19 33 Geschrieben 5. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 5. Juni 2012 ...und selbst da interessierts kein Schwein da sowieso jeder seien Datenmenge nur grob abschätzt und man froh sein kann wenn sich derjenige nicht komplett verschätzt..und zwar ums x-fache Zitieren Link zu diesem Kommentar
lefg 276 Geschrieben 6. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 6. Juni 2012 ...und selbst da interessierts kein Schwein ...e nun, für uns erscheint das tatsächlich nicht wichtig, manche Kunden sind aber schon mal etwas seltsam, sie hätten für eine Platte mit xxxx bezahl, die habe abe mit weniger. :) Zitieren Link zu diesem Kommentar
Otaku19 33 Geschrieben 6. Juni 2012 Melden Teilen Geschrieben 6. Juni 2012 ich habe keien Kudnen die einzelne Platten kaufen, der einzige bereich wo ich damit zu tun habe ist SAN/NAS und da auch nur am Rande weil ich ja Netzwerk mache. UNd auch die Kollegen die sich mit Storage und Backup beschäftigen reden von Giga/Terabytes. So gesehen kann ich als Netzwerker mit den grauslichen Bytes "nichts" anfangen, für mich wird alles in Bit gemessen :) Zitieren Link zu diesem Kommentar
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