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CAL or not CAL?


aeigb
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Hallo Boardianer,

 

ich möchte bei einem Kunden folgende Konstellation durchführen:

2x Blech mit Windows 2012 Standard Server, darauf mehrere virtuelle Maschinen mit SBS 2011, Windows 2008 R2 Standard und Windows NT 4.0 Server.

 

Auf dem Blech sollen lediglich die Virtualisierungsfunktionen genutzt werden, keine weiteren Dienste wie AD, File&Print etc.

 

Brauche ich neben den SBS Lizenzen auch 2012er Lizenzen oder, da ich nur die Virtualisierung nutze, keine weiteren?

 

In dieser Konstellation möchte ich gerne keinen Core-Server installieren, da ich kein Windows 8 beim Kunden habe von dem ich aus das ganze administrieren kann - deshalb eine GUI.

 

Gruß

 

aeigb

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Hatte dazu auch 2 längere Gespräche mit der Partnerbetreuung von Microsoft und dies scheint der einzigste Fall zu sein in dem es sich lohnt die vorhandenen Lizenzen weiter zu verwenden.

 

Mein Stand der Dinge ist das pro 2 CPUs eine Windows Server 2012 Std Lizenz fällig wird für jedeweils 2 VMs und wenn auf der 2012 Maschine nur der HyperVisor läuft auch keine 2012er CALs nötig sind.

(Zwischenfrage was benötigt wird wenn die Downgraderechte der Volumen und OEM Lizenz von 2012 verwendet wird auf den 2 erlaubten VMs wurde natürlich mit dem Bedarf nach 2012er CALs erwiedert., gibts sicher nichts schriftliches oder?)

 

Ich denke mal das auch hier der Hintergrund war einen Hypervisor mit mehr als 32GB RAM möglichst kosteneffizent zu lizensieren.

 

Da du ja von mehreren VMs sprichst wirst du also auf einem System mit 2 CPUs ab der 3. VM eine 2. Server 2012 Std Lizenz brauchen ab der 5. VM die 3. Lizenz usw...

Bei nem 4 CPU Blech verdoppelt sich die Lizenzpflicht.

 

2. Fallstrick ist bei einem Failover gegeben. Sollten die 2 HyperVisor so konfiguriert werden das einer alle VMs übernehmen kann so ist die Lizensierung nochmal zu überprüfen. Hier bin ich mir erlich gesagt auch noch nicht sicher ob auf beiden HVs die maximal mögliche Anzahl von VMs lizensiert werden muss oder nur der Unterschied zur Normalverteilung für 1 System.

 

 

Theoretisch muss ich die Lizenzen erst dem Server zuweisen wenn er die VMs übernimmt, und dann ist die Frage wie lange muss ich warten um diese Lizenzen dem 2. Server zuweisen zu können. :confused:

 

Die Frage ist dann ob nicht doch ne CORE installation mit dem kostenlosen Hyper-V Server 2012 Lizenzrechtlich sinnvoll ist und zusätzlich zum Managen der Core Installationen einen 2012 Std in einer VM und diesen als Singleserver nicht in die Domäne oder eine eigene Domäne mit den 2 Core Servern. Dann können 2 Admins ohne zusätzliche CALs darauf arbeiten und für die User der SBS2011 Domäne ändert sich nichts.

 

Meine Gedanken dazu, ich Bitte um Anregungen und Verbesserungen.

 

btw: Schon wegen der Sicherung des SBS2011 insbesondere des Exchange im Hyper-V Gedanken gemacht?

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Fallstrick ist bei einem Failover gegeben. Sollten die 2 HyperVisor so konfiguriert werden das einer alle VMs übernehmen kann so ist die Lizensierung nochmal zu überprüfen. Hier bin ich mir erlich gesagt auch noch nicht sicher ob auf beiden HVs die maximal mögliche Anzahl von VMs lizensiert werden muss oder nur der Unterschied zur Normalverteilung für 1 System.

 

Du mußt beide Knoten für die maximale Anzahl gleichzeitig laufender VMs lizenzieren. Daher stellt sich mir die Frage, wieviele VMs mit welchem Betriebssystem in Summe laufen, wieviele Lizenzen wovon vorliegen und aus welchem Kanal die Lizenzen stammen. Ich habe da zum Beispiel auch so meine Bedenken beim Failover von einer SBS-VM...

 

Viele Grüße,

Daniel

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snip ...

 

Die Lizenzen IN den VMs brauch ich nur 1 mal (z.B. den SBS 2011) das System läuft ja auch nur entweder auf dem einen HV oder auf dem anderen.

 

Nicht ganz:

 

Wenn das System auch auf einem anderen physikalischen Host läuft benötigt auch jeder physikalische Host eine eigene Lizenz.

 

Das ist nicht nur beim 2012er Server so sondern auch bei den bisherigen Versionen, so auch beim SBS.

 

Auszug aus den PUR: Microsoft Volume Licensing - Product Licensing Search

 

IM LIEFERUMFANG ENTHALTENE MICROSOFT-PROGRAMME

 

Windows Small Business Server 2011 Premium Add-On enthält folgende Software: Windows Server 2008 R2 Standard-Technologien und SQL Server 2008 R2 Standard Edition für Small Business.

 

.... snip

 

 

AUSFÜHREN VON INSTANZEN DER SOFTWARE

 

Windows Server 2008 R2 Standard-Technologien: Sie sind berechtigt, eine Instanz dieser Serversoftware in einer physischen oder virtuellen OSE auf einem lizenzierten Server auszuführen. Diese Serversoftware muss in einer OSE ausgeführt werden, die einer SBS-Domäne beitritt.

Die folgenden Ausnahmen gelten für Ihre Nutzung der Windows Server 2008 R2

 

Standard-Technologien:

 

Virtualisierungsausnahme für Windows Server 2008 R2 Standard-Technologien: Wenn Sie die Instanz dieser Komponente in einer virtuellen OSE ausführen, sind Sie berechtigt, eine weitere Instanz in der physischen OSE auf demselben lizenzierten Server auszuführen. Diese zusätzliche Instanz darf nur verwendet werden, um die Hardware-Virtualisierungssoftware auszuführen, Hardware-Virtualisierungsdienste bereitzustellen und/oder um die Software für die Verwaltung und Wartung von OSEs auf dem lizenzierten Server auszuführen.

 

Der fette Teil ist der relevante, auch eine virtuelle Instanz (Installation) wird einem physikalischen Host zugewiesen, jede weitere Zuweisung benötigt wieder eine weitere Lizenz, sonst stünde da was von beliebigen Servern und nicht "dem lizenzsierten" Server.

 

Dazu findest Du hier im Board genügend weitere Beispiele zu dem durchaus nicht einfachen Thema.

 

Grüsse

 

Gulp

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Würde heißen das bei einem Failover Cluster von 2 2012er Hyper-V HVs mit jeweils 4 VMs brauch ich insgesammt 8 2012 Std Lizenzen?.

 

Du musst die Betrachtung, welche Lizenzen Du brauchst, auf das ganze System machen. Also Betriebssystem für den Host, die VMs und die Anwendung auf dem Host und in den VMs. Das richtige Stichwort hier ist "Lizenzmobilität". Leider hast Du nicht alle Informationen dazu bisher genannt, deswegen kann man Dir nur eine rudimentäre Antwort geben. Aber ich versuche es mal.

 

Als erstes besorgst Du Dir folgende Dokumente:

In der PUR findest Du dir Nutzungsrechte für Windows Server 2012 Standard unter "Server: Prozessor/CAL (Prozessorlizenz + CAL + optionaler externer Connector)". Für Dich wichtig:

 

  1. Sie müssen jede Lizenz einem einzelnen Server zuweisen.
  2. Für zwei Physische Prozessoren auf dem Server ist jeweils eine Lizenz erforderlich.
  3. Bei Standardlizenzen sind Sie berechtigt, eine Ausgeführte Instanz der Serversoftware in der Physischen OSE und für jede zugewiesene Lizenz eine Ausgeführte Instanz in bis zu zwei Virtuellen OSEs auf dem Lizenzierten Server auszuführen.
  4. Bei Standardlizenzen dürfen Sie, sofern alle zugelassenen Virtuellen OSE-Instanzen verwendet werden, die Instanz in der Physischen OSE nur zum Hosten und Verwalten der Virtuellen OSEs verwenden.

 

Unter den produktspezifischen Lizenzbedingungen für Windows Server 2012 Standard findest Du, dass die Lizenzmobilität innerhalb von Serverfarmen nur für externe Connectors verfügbar ist Damit kannst Du nicht eine Lizenz an die VM zuweisen und diese frei über alle Virtualisierungshosts verschieben. Eine OS-Lizenz wird immer an eine Hardware zugewiesen - daher musst Du also genügend Windows Server-Lizenzen jedem Virtualisierungshost zuweisen, so dass alle maximal darauf lauffähigen VMs lizenziert sind.

 

Für 4 virtuelle Windows-Server, die Du zwischen 2 Hosts mit je max. 2 CPUs als Failover-Cluster betreiben willst, brauchst Du somit je 2 Win Srv 2012 Std pro Host, also 4 in Summe. Für je 4 VMs pro Host, also wenn Du im Failover-Fall 8 VMs auf einem Host hast, brauchst Du 4 pro Host, also 8 in Summe. Oder je 1 Datacenter pro Host (hier also 2).

 

Hier macht es vor allem Sinn, in die Zukunft zu schauen. Wenn Du z.B. mit Standard anfängst und merkst, Du brauchst doch mehr Lizenzen in Zukunft: Mit dem richtigen Vertrag könntest Du mit Standard beginnen und dann auf Datacenter upgraden und nur die Differenz bezahlen. Das geht aber nicht mit OEM-Lizenzen...

 

Das wichtigste und rechtlich verbindliche findest Du in der PUR und der Product List. Die letzten beiden verlinkten Dokumente enthalten erläuternde Beispiele zum besseren Verständnis. Lies Dir die mal als erstes durch.

 

HTH!

Daniel

bearbeitet von Daniel [MSFT]
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Teil 2 wegen 4.000 Zeichenlimit:

 

Die Lizenzen IN den VMs brauch ich nur 1 mal (z.B. den SBS 2011) das System läuft ja auch nur entweder auf dem einen HV oder auf dem anderen.

 

Das ist ein gängiges Missverständnis. Ja, das System läuft entweder auf dem einen, oder dem anderen Knoten. Was Du dabei aber übersiehst: Du weist die OS-Lizenz der physikalischen Hardware zu, nicht der VM. Wenn Du also eine SBS 2011-Lizenz hast, weist Du die entweder Host A oder Host B zu. Auf dem kann dann die VM laufen. Verschiebt das System automatisch oder Du manuell die VM, ist das eine Neuzuweisung der Lizenz. Das "Neuzuweisungsrecht" findest Du auch in der PUR unter "Neuzuweisung von Lizenzen".

 

"Ein Großteil der Lizenzen kann zwischen Geräten oder Nutzern übertragen werden. Nachfolgend werden die allgemeinen Regeln zur Neuzuweisung von Lizenzen sowie einige Sonderregelungen für bestimmte Produkte und Lizenztypen erläutert."

 

Erster für Dich wichtiger Punkt:

 

BESCHRÄNKUNGEN BEI DER NEUZUWEISUNG VON LIZENZEN Außer wie nachstehend zugelassen, sind Sie nicht berechtigt, Lizenzen auf kurzfristiger Basis (innerhalb von 90 Tagen nach der letzten Zuweisung) neu zuzuweisen...

 

Wenn Du also eine Lizenz verschiebst, musst Du min. 90 Tage warten, bis Du sie wieder zurückschieben kannst.

 

Falls Du Dich jetzt fragst, was Du denn machen sollst, wenn dazwischen der Server kaputt geht, keine Sorge:

 

Vorzeitige Neuzuweisung aufgrund von Hardwarefehlern. Sie sind berechtigt, eine Neuzuweisung innerhalb von 90 Tagen nach der letzten Zuweisung vorzunehmen, wenn Sie das Lizenzierte Gerät oder den Server aufgrund eines dauerhaften Hardwarefehlers außer Dienst stellen.

 

Ausnahme von der Regel ist die oben schon erwähnte "Lizenzmobilität innerhalb von Serverfarmen". Dieses Nutzungsrecht kannst Du ebenfalls in der PUR nachschlagen. Windows Server 2012 Standard hatten wir oben schon (nur für Externen Connector, nicht die OS-Lizenz). Bei Windows Small Business Server (SBS) 2011 Standard steht Lizenzmobilität innerhalb von Serverfarmen: Nein. Damit brauchst Du für jeden Virtualisierungshost eine SBS 2011-Lizenz, um die VM darauf verschieben zu können. In Deinem Beispiel also zwei.

 

Schließlich müßtest Du noch sagen, welche Software Du innerhalb der anderen VMs betreibst und nachschauen, wie es mit der Lizenzmobilität innerhalb von Serverfarmen für die Anwendungssoftware aussieht:

 

LIZENZMOBILITÄT – ZUWEISEN VON SERVER- UND EXTERNEN CONNECTOR-LIZENZEN UND VERWENDEN VON SOFTWARE INNERHALB EINER SERVERFARM UND ÜBER MEHRERE SERVERFARMEN HINWEG

Für Produkte, die den Angaben nach über Lizenzmobilität verfügen, sind Sie berechtigt, Ihren Servern innerhalb derselben Serverfarm Server- und Externe Connector-Lizenzen so oft wie nötig neu zuzuweisen. Bei einigen Produkten ist möglicherweise Software Assurance für diese Rechte erforderlich. Sie sind berechtigt, Server- und Externe Connector-Lizenzen von einer Serverfarm einer anderen Serverfarm neu zuzuweisen, jedoch nicht nur kurzzeitig (d. h. nicht innerhalb von 90 Tagen nach der letzten Zuweisung).

 

Da schlägst Du dann einfach die typischen Microsoft-Workloads wie Exchange Server (Lizenzmobilität enthalten) oder SharePoint-Server (Lizenzmobilität enthalten) nach. Wenn Du zum Beispiel SQL Server 2012 pro Core lizenzierst (also ohne CALs), dann geht das nur, wenn Du Software Assurance für SQL Server 2012 abgeschlossen hast:

 

LIZENZMOBILITÄT – ZUWEISEN VON CORE-LIZENZEN UND VERWENDEN VON SOFTWARE INNERHALB EINER SERVERFARM UND ÜBER MEHRERE SERVERFARMEN HINWEG

Sie sind berechtigt, Ihren Servern innerhalb derselben Serverfarm Lizenzen, für die Sie über aktive Software Assurance verfügen, so oft wie nötig neu zuzuweisen. Sie sind berechtigt, Lizenzen von einer Serverfarm einer anderen Serverfarm neu zuzuweisen, jedoch nicht nur kurzzeitig (d. h. nicht innerhalb von 90 Tagen nach der letzten Zuweisung).

 

HTH,

Daniel

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Hm, danke für die ausführliche Darlegung des Themas.

 

Damit hat sich für 90% unserer Kunden Failover erledigt. Die Doppellizensierung für SBS wird keiner machen, noch dazu weil Ausfälle bei uns sehr selten sind (Server laufen nur 4 Jahre mit Overnight Ersatzteillieferung). Der Nutzen steht den Mehrkosten in keinem Verhältnis. (Nicht nur die Lizenzkosten sondern auch das zusätzlich benötigte Storage)

 

Schöne Grüße

Ben

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SBS und Failover lässt sich sehr wohl auch ordentlich realisieren. Software-Fehler/Viren ausgeschlossen. DoubleTake funktioniert da seit Jahren prächtig. In Verbindung mit einem Lockstep-System ebenfalls. Oder neu evtl. auch mit Hyper-V Replikaten (Was sich erst noch bewähren muss, selber keine Erfahrung). Je nach Anforderung deckt man da schon sehr viele Varianten ab. Wer die Verfügbarkeit will, sollte halt auch die zwei benötigten Lizenzsätze bezahlen wollen, sonst eine schnelle Backup/Restore Lösung in Erwägung ziehen.

 

Du wirst in Zukunft vermutlich eh besser in der Argumentation mit SBS Kunden werden, weil es den SBS nicht mehr geben wird und Essentials sehr viel mit Internet-Diensten hantiert. Dann werden dann Normale Server fällig die kein Exchange, kein SQL usw. mit dabei haben. Dann wird es sowieso deutlich teurer als bis anhin. ;)

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