DavidS 11 Geschrieben 20. Oktober 2013 Melden Teilen Geschrieben 20. Oktober 2013 Frage in die Runde, mich beschäftigt zurzeit der Umbau eines Gebäudes mit Insgesamt 4 Etagen + Keller. Im Keller wird der DSL Anschluss gelegt und in jeder Etage wird es ca. 22 Netzwerkdosen geben. Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, würde ich zu je einem Netzwerkswitch auf den 4 Etagen + Keller greifen. Der Switch im Keller hat 4 SFP Einschübe, diesen würde ich voll bestücken und jeweils in den weiteren Etagenswitchen 1x SFP Einschub für Multimode Glasfaser platzieren. Die Etagenswitche werden dann jeder für sich separat mit einem Kabel bis runter in den Keller an den, ich nenne ihn mal, "DSL Switch" mit den 4 SFP Einschüben montiert. Alternative Variante wäre den Switch im 3.OG per Glasfaser an den Switch im 2.OG zu verbinden, den 2.OG Switch an den im 1.OG Switch per Glasfaser, bis runter an den Switch in den Keller, quasi durchhangeln korrekt ? Ich würde jedoch erstere Variante vorziehen und frage weil ich im Glasfasersegment bis dato nicht sehr bewandert bin, danke. Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 20. Oktober 2013 Melden Teilen Geschrieben 20. Oktober 2013 Die erste Variante ist in jedem Fall zu bevorzugen. Damit hast du sichergestellt, dass der Ausfall eines Switches nicht zum Ausfall der dahinterliegenden Switches führt. Ein Beispiel: Fällt dein Switch im 1. OG aus, dann können auch die Switches im 2. OG und 3. OG den Switch im Keller nicht mehr erreichen. Ich denke Grund für deine Überlegung dürften die Kosten sein. Ich halte die erste Variante für die deutlich bessere. Es ist auch in jedem Fall sinnvoll, nicht nur zwei Fasern in jede Etage zu ziehen, sondern gleich 4 oder gar 8 Fasern. Der Kabelweg wird der gleiche sein, daher spare ich mir den deutlichen Hinweis auf unabhängige Kabelwege. Wären unabhängige Kabelwege vorhanden, so könntest du überlegen pro Etage 2x 4 Fasern zu verlegen. Damit hättest du einen redundanten Kabelweg. Mittels Spanning-Tree jeweils einem zweiten SFP pro Switch, könntest du diesen problemlos einbinden. Zusammengefasst: Ich empfehle dir aus dem Keller in jede Etage ein Glasfaserkabel mit min. 4 Fasern zu ziehen (du brauchst im Prinzip nur zwei, die verbleibenden zwei Fasern wären Reserve). Im Keller würden also in Summe vier Kabel mit je vier Fasern ankommen. Es wird also ein Rangierfeld mit min. 8 Ports (pro Port zwei Fasern) benötigt. In jeder Etage wären auf dem Rangierfeld zwei Ports vorhanden, von denen du erst einmal nur einen nutzen würdest. Der Aufwand für zwei Fasern ist der gleiche wie für vier Fasern. Daher hättest du nur den Mehrpreis für zwei statt vier Fasern zu tragen. Rangierfelder mit zwei Ports gibt es AFAIK nicht. Vorkonfektioniertes Kabel (also direkt mit Steckern) würde ich in diesem Umfeld nicht verwenden! Achte darauf, dass es Verlegekabel (Multimode 50/125 OM3). In den Schränken selber brauchst du noch Patchkabel (Multimode 50/125 OM3). Beachte die Mindestlänge der Patchkabel. Switches und passende SFP (100BaseFX, 1000BaseSX) sind selbstverständlich. Für 10 GbE bräuchtest du SFP+ in den Switches. Aber das wäre etwas überdimensioniert, wenn du nur DSL verteilen willst... Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidS 11 Geschrieben 20. Oktober 2013 Autor Melden Teilen Geschrieben 20. Oktober 2013 Danke für die hervorragende Beschreibung. An das Rangierfeld für die Glasfaserverbindungen habe ich gar nicht gedacht. Das mit den 4 Fasern ist ein guter Tipp, ich habe in meiner Vorstellung bislang nur ein Kabel mit zwei Enden und diese jeweils an den Switchen montiert gesehen. Multimode 50/125 Om3 Kabel sind für Entfernungen bis 225 m geeignet oder liege ich damit verkehrt ? Für die Anbindung der Glasfaserkabel an die Switche habe ich die SFP Module LANCOM SFP-SX-LC1 vorgesehen http://www.lancom-systems.de/produkte/zubehoer/weiteres-zubehoer/sfp-module/ , so wie ich dies verstehe benötige ich die anderen nicht, da Singlemode nicht notwendig (Singlemode Kabel sind für Überbrückungen von mehreren Kilometern richtig ?). 10 GBit werden auch nicht benötigt, 1000 MBit genügen vollkommen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 20. Oktober 2013 Melden Teilen Geschrieben 20. Oktober 2013 Die SFPs müssen zu den Switches passen. Switches mancher Hersteller mögen nicht alle Module. Die zu überbrückende Länge hängt von dem Kabeltyp ab. Bei Verwendung von 1000BaseSX und 50/125µ OM3 Kabel kannst du eine Strecke von 550m überbrücken. Bei 10GBaseSR sind es "nur" 300m. Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidS 11 Geschrieben 20. Oktober 2013 Autor Melden Teilen Geschrieben 20. Oktober 2013 Die Switche kommen vom selben Hersteller, danke für die Infos dann kann jetzt nichts mehr schief gehen :thumb1: Zitieren Link zu diesem Kommentar
basstscho 10 Geschrieben 21. Oktober 2013 Melden Teilen Geschrieben 21. Oktober 2013 Hallo zusammen, ich stehe auch bald vor der Herausforderung ein 3-stöckiges Gebäude zu verkabeln und gehe die Sache etwas anders an: Bei uns befindet sich der Serverraum im zweitem Stockwerk und daher werde ich alle Leitungen in den zweiten Stock legen. Hast du irgendwo größere Lasten zu erwarten oder muss jeder Client nur ins Internet? Ferner bin ich auch am überlegen ob Glasfaser oder nicht - kommst du auf über 100m Kabellänge? ich werde vermutlich überall 2x Cat 7 verlegen lassen. Spricht was dagegen? Ich bezweifelt, dass ich in ferner Zukunft mehr als 2GBs Anbindung pro Stockwerk brauchen werde. Grüße, Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidS 11 Geschrieben 21. Oktober 2013 Autor Melden Teilen Geschrieben 21. Oktober 2013 Hallo basstscho, in meinem Fall geht es lediglich um eine Internetleitung die verteilt werden muss, um das Gebäude zukunftssicher zu gestalten habe ich mich für Glasfaser zwischen den Etagen entschieden. Kabellängen größer 100m sind bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erwarten. Ich habe auch überlegt ob Cat 7 oder Cat6 bis ich mich belesen habe das Cat 7 gar nicht RJ45 Stecker tauglich ist, siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Twisted-Pair-Kabel#Kategorie_7.2F7A Alles was als Cat7 Patchkabel oder Netzwerkdose im RJ45 Format verkauft wird soll ein Etikettenschwindel sein, daher genügt auch Cat6a, oder hattest Du Cat7 Kabel + Stecker als Verbindungen zwischen den Etagen vorgesehen ? Aber es wäre gut wenn zu diesem Thema noch jemand etwas schreiben könnte der mehr Ahnung von der "Kabelmaterie" hat, ich habe mich da ganz auf Wikipedia verlassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
basstscho 10 Geschrieben 22. Oktober 2013 Melden Teilen Geschrieben 22. Oktober 2013 Ja, du hast grundsätzlich recht bzgl. Cat 7 und Cat 6. Wir verwenden bei uns aber dennoch immer Cat 7 Leitungen und legen diese auf Cat 6 Patchfelder/Dosen auf (die letzten Meter zum PC sind dann meist nur Cat 5e). Die Schirmung ist einfach noch ein bisschen besser und selbst im Produktionsumfeld haben wir einige Cat7-Strecken die über 100 m sind - die längste ist meine ich 185 m (das kommt vom Zusammenstückeln mehrere Leitungen - gewachsene Strukturen eben). Für neue Leitungen dieser Länge verwenden wir Glasfaser. Ich bin aber nach wie vor großer Freund des Kupferkabels, da dieses sehr einfach zu handhaben ist. Dein Plan alles in Glasfaser auszuführen und im Keller zusammenzuführen ist bei der DSL-Verteilung natürlich legitim. Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 22. Oktober 2013 Melden Teilen Geschrieben 22. Oktober 2013 Kupferkabel zwischen Gebäuden ist keine gute Idee. Stichwort: Potentialausgleich. Das gleiche Problem kann es auch zwischen Etagen geben. Deswegen wird bei Primär- und Sekundärverkabelung (also Gebäude und Etagen) Glasfaser verwendet. Zitieren Link zu diesem Kommentar
lefg 276 Geschrieben 22. Oktober 2013 Melden Teilen Geschrieben 22. Oktober 2013 https://makler.allianz.de/res/produkte-beratung/sach_firmen/technische-versicherung/merkblaetter/schutz_vor_ueberspannungen/1181.html?mode=print Zitieren Link zu diesem Kommentar
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