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Videoüberwachung - Fragen zur Umsetzung


willy-goergen
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Ich bin mir gerade nicht so sicher, ob ich hier mit meinen Fragen dazu richtig bin. Das Thema nervt mich ehrlich gesagt ziemlich, weil ich eh schon genug zu tun habe. Aber wir haben scheinbar Leute in der Firma, denen zu langweilig ist und denen meiner Meinung nach ein bisschen der Blick für die wirklich wichtigen Sachen fehlt.

 

Mir wurde gestern, ganz nebenbei, vom Freund der Geschäftsführerin eröffnet, dass eine Videoüberwachung in der Firma komme. Er plane das alleine und will sich da, aller Voraussicht nach, auch von niemandem reinreden lassen. Das sei aber ganz toll, weil die Geschäftsführung so immer die Mitarbeiter im Auge haben kann, sogar mit dem Smartphone. Da gibt's ne ganz tolle App...

Und das Beste daran: Es wird einfach mal so ins bestehende Firmennetz mit eingestöpselt!

 

Im Prinzip geht's darum, dass der Hausmeister den Verdacht hat, dass irgendwer in der Firma Sachen (Klopapier, Kaffee,...) mitgehen lässt. Wer das sein könnte weiß er nicht. Den entstandenen Schaden beziffern kann er auch nicht.

 

Da sind rechtliche Fragen, moralische Fragen und auch technische Fragen, die sich da in mir aufwerfen.

 

Der technische Aspekt ist der, dass das Netzwerk, gerade im geplanten Überwachungsbereich, nicht die größte Bandbreite hat. Trotz Gigabit Switches haben wir da durchgehend eine Bandbreite von 100 Mbit/s zur Verfügung. Warum auch immer. Ich kann mich nicht um alles gleichzeitig kümmern. Jetzt kommt da jemand, der da nicht mal ansatzweise drüber nachgedacht hat und will genau da geschätzte 10 Netzwerkkameras installieren und die mit ins Netzwerk hängen. Reinreden will er sich da nicht lassen...

 

Ich frage mich wirklich, was ich da machen soll. Wenn's mir egal sein könnte, würde ich mich einfach zurücklehnen und schauen, was passiert, wenn die Überwachungsanlage dann installiert ist. Aber mir darf's leider mal wieder nicht egal sein...

 

Gerade überlege ich mit dem Chef mal darüber zu reden. Meine Punkte, die mir einfallen wären:

- Wenn Überwachung, dann sollte man dabei auch gewisse rechtliche Vorgaben berücksichtigen.

- Davon abhängig kann man sich dann überlegen, wo Kameras installiert werden können und sollten.

- Die technische Umsetzung muss besser durchdacht sein. Eine Einbindung ins bestehende Firmennetz wäre meine ich eine ganz schlechte Idee und führt evtl. dazu, dass in der Produktion nichts mehr geht.

- Wer soll die Anlage pflegen?

 

Was sagt ihr dazu? Was würdet ihr in so einem Fall machen? Fallen euch vielleicht noch weitere Punkte ein?

Eigentlich will ich keine solche Anlage. Maximal zu Überwachung wichtiger Bereiche. Ich bin aber der Meinung - und ich sehe es tagtäglich - dass da andere Baustellen sind, um die man sich kümmern sollte und müsste. Dort wird die Investition aber nach Möglichkeit noch ganz weit nach hinten rausgeschoben. Bei der Videoüberwachung, die wohl irgendwo im unteren fünfstelligen Eurobereich angesiedelt ist, ist der Fall aber jetzt schon klar.

 

Momentan macht mir der Job echt keinen Spaß. Sehr viel mehr Misstrauen gegenüber der eigenen Belegschaft kann man schon fast nicht mehr zum Ausdruck bringen...

bearbeitet von willy-goergen
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Moin Willy,

 

welche Stellung hat der Freund der Geschäftsführerin in der Firma und dir gegenüber? Hat er dir Anweisungen erteilt oder nur unverbindlich informiert?

 

Du könntes dich tasächlich auf eine Beobacherposion zurück lehnen.

 

Du könntest empfehlen, für die Cams ein separates Netzwerk zu bauen, Verkabelung, Switches und was dazu gehört, sonst noch benötigt wird.

 

Die könntest die Gelegenheit nutzen, den Problembereich erneuern zu lassen.

 

Du könntest gelegentlich die Frage aufwerfen, ob der Aufwand gerechtfertig wegen Klopapier und Kaffee?

 

Ich würde aber trotzdem konstruktiv zusammenarbeiten, so diese erbeten wird, geboten ist..

 

Die rechtliche Seite ist nicht ideine Baustelle.

bearbeitet von lefg
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Noch hat er mir keine Anweisungen erteilt. Im Prinzip wird's schätze ich so Aussehen, dass dann irgendwann mal ein paar Monteure vor meiner Tür stehen und mir im Serverraum die ganze Verkabelung zerpflücken. Wo da was angeschlossen ist, ist ja noch weiterhin offen...

 

In der Firma ist er halt der Lebensgefährte der Geschäftsführerin. Eigentlich ist er der Vertriebsleiter für ein separates Unternehmen, das bei uns im Haus sitzt und ebenfalls dem Chef gehört. Er plant auch die Überwachungsanlage und andere wichtige Dinge.

 

Die Sache in ein separates Netz (inkl. Infrastruktur) zu legen, scheint mir auch das Beste. Da muss man sich auch weniger Gedanken drüber machen, dass jemand in der Belegschaft die aufgezeichneten Daten irgendwie abgreifen könnte. Wenn ich die Gedanken da aber noch ein bisschen weiterspinne frage ich mich dann nur, wer das Ding eigentlich planen will und wer sich das dann auf die Fahne schreibt.

 

Die Beobachterposition scheint mir aber auch ungünstig, weil es finde ich meine Aufgabe ist, den Laden IT-technisch am Laufen zu halten.

 

Dass der Aufwand wegen den entwendeten Dingen gerechtfertigt ist, glaube ich auch nicht. Dabei stellt sich dann auch die Frage nach der Angemessenheit, auch in rechtlicher Hinsicht. Dass das für den Chef unter Umständen teuer werden kann, weiß er nicht. Mein Vorgänger hat ihn auch dahingehend beraten, dass die umfassende Überwachung von Mitarbeitern absolut unproblematisch sei.

Worauf sich die Anschuldigungen des Hausmeisters stützen, weiß auch keiner so recht. Vielen in der Belegschaft stößt das ziemlich übel auf. Umsonst wird er wohl nicht gemobbt...

 

Eine Erneuerung des ganzen Bereichs wäre finde ich gerade die letzte Möglichkeit. Ohne Überwachungsanlage sind da aber noch Reserven. Von daher würde ich da erst mal nichts machen. Und aus Sicherheitsgründen würde ich die Überwachung sowieso nicht ins eigentliche Firmennetz legen.

Die Verkabelung könnte das Problem sein. Eventuell liegen in der Produktion Cat 5 Kabel. Da bräuchte man sich dann nicht wundern. Aber das müsste ich auch erst mal prüfen.

 

Nicht zuletzt finde ich, sollte man sich seitens der Geschäftsführung überlegen, welches Signal man mit der Installation einer solchen Anlage, aus den genannten Gründen, gibt. Dass das gut für's Betriebsklima ist, wage ich zu bezweifeln.

bearbeitet von willy-goergen
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Überwachung ist IMHO ganz gefährlich. Betriebsrat einschalten und Datenschutzbeauftragten gleich dazu. Denn auch du selbst sollst/wirst ja dann überwacht, möchtest Du das? Mehr als die o.g. Personen zu informieren brauchst Du IMHO nicht, den Rest machen die schon.

 

Ob es einen Betriebsrat und einen Datenschutzbeauftragten gibt in der Firma? Und hätte ein Datenschutzbeauftragter etwas damit zu tun? Wem berichtet denn ein Datenschutzbeauftragter?

bearbeitet von lefg
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Einen Betriebsrat haben wir nicht.

 

Das mit dem Datenschutzbeauftragten ist eine gute und richtige Idee! Nachdem was ich so gelesen habe, sollte man sich bereits bei der Planung einer solchen Anlage, einen hinzuziehen. Der kann einen (wenn er gut ist) auch in den ganzen rechtlichen Fragen beraten. Das ist wirklich ein heißes Thema. Ohne konkreten Anlass darf man seine Mitarbeiter als Unternehmer nicht überwachen. Vor allem muss sichergestellt sein, dass durch die Anlage keine Überwachung einzelner Arbeitsplätze möglich ist. Das wäre ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte.

 

Dass ich mit beobachtet wäre, weiß ich selbst. Am meisten stört mich dabei, dass ich keinen Überblick darüber haben soll, wer was wann und wo überwacht. Wenn aber die tolle Smartphone App mal nicht mehr geht, soll ich springen. In der Verwaltung sollen zwar keine Kameras hin, aber ich bin oft genug wegen verschiedensten Sachen in der Produktion unterwegs.  

 

Nur wie gesagt... wenn ich da noch ein bisschen weiter drüber nachdenke, kann ich die Planung gleich selbst machen.

 

Ich selbst darf als Administrator kein Datenschutzbeauftragter sein, soweit ich weiß. Damit könnte ggf. ein Interessenskonflikt entstehen.

 

https://www.bfdi.bund.de/bfdi_forum/showthread.php?t=1154&highlight=leiter

 

Und ganz ehrlich: Ich bin auch nicht scharf auf noch eine zusätzliche Nebenaufgabe.  

bearbeitet von willy-goergen
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Was aber hätte ein Datenschutzbeauftragter damit zu tun? Wofür gibt es einen Datenschutzbeauftragten? Wo und warum gäbe es einen Datenschutzbeauftragen? Und wer bestellt den Datenschutzbeauftragten in einer Firma? Und wem berichtet der Datenschutzbeauftrage? Und welche Befugniss hat ein Datenschutzbeauftragter? Fragen üner Fragen; die man sich selbst stellen und beantworten kann. Dazu braucht es wohl keine Rechtsbeartung für den Admin.

bearbeitet von lefg
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Also ich würde das jetzt so sehen.

 

Was aber hätte ein Datenschutzbeauftragter damit zu tun? 

 

Der Datenschutzbeauftragte kann einem z.B. bei der Planung einer solchen Anlage bei rechtlichen Fragen beratend zur Seite stehen.

 

 

Wofür gibt es einen Datenschutzbeauftragten? 

 

In meinem Fall würde er sagen können, wie und wo man die Kameras aufstellen soll, um eventuellen Klagen der Mitarbeiter aus dem Weg zu gehen.

 

 

Wo und warum gäbe es einen Datenschutzbeauftragen? Und wer bestellt den Datenschutzbeauftragten in einer Firma? 

 

Den muss man sich ggf. (extern) selbst suchen und beauftragen.

 

 

 

Und wem berichtet der Datenschutzbeauftrage? Und welche Befugniss hat ein Datenschutzbeauftragter? 

 

Er berät die Firma, in der er angestellt ist oder die ihn beauftragt hat. Mehr als eine beratende Funktion hat er nicht.

 

Wie gesagt. So würde ich es verstehen. Das gibt's ja ähnlich bei Sicherheitsfachkräften. Vielleicht sehe ich das auch falsch. Es wäre aber dann schön zu wissen, warum und wieso es falsch ist.

Gerade bei dem Thema Videoüberwachung würde ich mich nicht einfach nur auf mein Glück verlassen. Vor allem nicht bei den geplanten Ausmaßen. Hier geht's nicht (eigentlich überhaupt nicht) um eine Kamera zur Überwachung des Serverraums. Ich selbst kann zwar ggf. zur technischen Planung was sagen. Aber ob das dann wirklich rechtlich einwandfrei ist, ist eine andere Frage.

bearbeitet von willy-goergen
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Ich mach es mal kurz: Schaue ins Gesetz!

 

Einen Datenschutzbeauftragen bestellt die Geschäftsleitung, so der Betrieb nach dem Gesetz einen benötigt. Benötigt wird ein Datenschutzbeauftragter so die Firma personenbezogene Daten verarbeitet, speichert ab einem bestimmten Umfang.

 

Der Datenschutzbeauftragte berichtet der Geschäftsleitung.

 

Der Datenschutzbeauftragte hat per Gesetz keine exekutive Befugnis.

 

Für die Einhaltung des Datenschutzes, Einführung von Massnahmen ist die Geschäftsleitung verantwortlich.

 

 

Nun, mal unabhängig ob es einen Datenschutzbeauftragten gibt oder nicht, ob diese hinzugezogen oder nicht: ich kann mir einen Diskussionspunkt vorstellen, werden künftig die Mitarbeiter am Arbeitsplatz überwacht oder Eingänge, Flure, Kaffeeküche, Pantry, Materiallager? Ob ein Admin sich da reinhängen sollte?

bearbeitet von lefg
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Ob ein Admin sich da reinhängen sollte?

 

 

Eigentlich nicht... Und sehr viel was anderes wie du habe ich bzgl. der rechtlichen Dinge denke ich auch nicht geschrieben. Aber danke für die guten Impulse! :)

 

Der Admin kommt dann ins Spiel, wenn einer der Personen, die die Anlage planen, einfach mal meint, wir nehmen die bestehende Infrastruktur des Netzwerks her und hängen da, ohne dass der Administrator da viel drüber wissen braucht, eine solche Videoüberwachung rein.

 

Es wird schon funktionieren...

Zu wem rennen die Leute, weil sie dann ständige Verbindungsabbrüche im LAN oder grottige Übertragungsraten haben? Zu mir! Von daher sehe ich da schon ein gewisses Interesse meinerseits. Das eigentliche Firmennetzwerk ist mein Aufgabengebiet. Wenn ich sage, das ist nicht mit drin, aus verschiedenen Gründen, wird das wohl seine Berechtigung haben.

 

Wenn man der Meinung ist, so eine Überwachungsanlage zu installieren, soll sich der Planer seine eigene Infrastruktur dafür suchen, bzw. diese dann mit in seine Kalkulation einrechnen.

 

Mir einfach so über meinen Kopf so ein "Ding" ins Netzwerk zu setzen geht gar nicht. Bei Problemen sollen sich die Mitarbeiter bei der Geschäftsführung beschweren. Ich habe drauf hingewiesen.

 

Ob das, was da gemacht wird, dann rechtlich i.O. ist, ist mir dann auch egal. Ich habe die Anlage nicht geplant.

 

So oder so ähnlich könnte man es wohl rüberbringen.

bearbeitet von willy-goergen
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Ich denke, ich verstehe dich schon.

 

Falls der Typ sich von dir angepinkelt fühlt, dann wird die Geschäftsführerein eventuell Belege verlangen von dir. Du hats aber nur Befürchtungen und keine Ahnung. Es könnte die Frage aufkommen, was denn genau nicht in Ordnungi, woran das feststellbar? Und warum das noch nicht gemeldet und beseitigt?

 

Woran liegt es denn aber wirklich? Tatsächlich an der Netzwerkinfrastruktur, an der Ausrüstung? Kontaktprobleme? Stark geknickte Kabel? Ohne fehelerhafte Switche mit Temperaturproblem? Oder doch die Namensauflösung?

 

Es ist also Kooperation angesagt, nicht Konfrontation. Du kannst deine Sicht der Lage darlegen, auch deine Befürchtungen. Die oberen Etagen mögen aber Lösungen lieber als Problme. Und die Lösungen sollten nicht zu teuer sein. Falls also für eine Menge Kameras Geld vorhanden, dann sollte etwas dabei sein Netzwerkinfrastruktur und Netzwerkausrüstung. Ich schreibe normalerweise dazu auch geld für die áusführende Fachfirma, da ihr aber über einen Elektriker verfügt wird der wohl Kabel verlagen und Anschlüsse machen.

 

Jammern nützt nichts, der letzte leichte Tag war gestern.

bearbeitet von lefg
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Dass sich jemand angepinkelt fühlt wird sich nicht vermeiden lassen.

 

Belege? Ich kann nur meine Dummy-Files hin und her schicken und aufgrund dessen irgendwelche Rückschlüsse ziehen.

Sollten richtige Belege gefordert sein, muss man eine Firma beauftragen, die den entsprechenden Netzwerktester zur Hand hat. Die billigen Dinger von Amazon sind da nicht geeignet.

 

Ob es dann nicht Sinn macht gleich sein eigenes Netz einzurichten, sei mal dahingestellt. Zumindest entfallen dann die Kosten für die Überprüfung des bestehenden Netzes.

 

Aufgrund des Alters der Infrastruktur und meinen eigenen Tests traue ich mich jetzt schon wetten, dass das Netzwerk die Videoüberwachung nicht mehr stemmen wird.

 

Btw: Was hat die Namensauflösung jetzt mit dem Thema zu tun?

Die ausführende Fachfirma... die Anlage kann ich zur Not auch selbst installieren. Nur wieso sollte ich? Den Schuh hat sich schon jemand anderes angezogen, der nicht mal halb so viel von der Materie weiß wie ich.

bearbeitet von willy-goergen
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Was meinst Du denn mit Netzwerk? Die Verkabelung? Kannst Du mit dem Finger auf Defekte zeigen? Gibt es Hauptverdächtige, verdächtige Bereiche, Cluster? Wurden schon mal provisorisch Ersatzkabel verlegt?

 

Es muss aber nicht die Verkabelung sein, nicht die Patchfelder oder Dosen, Patchkabel,  es können auch Switche sein.

 

Und nicht alle Symtome lassen sich eindeutig und schnell zuordnen.

 

Und es können mehrere Fehler zusammenwirken.

bearbeitet von lefg
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