SBK 3 Geschrieben 19. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 19. Mai 2015 Hallo Leute, Ich bin mich mit Hyper-V am auseinandersetzen, konnte aber im Netz nicht eindeutige Antworten auf meine Fragen finden. So hoffe ich auf eure Erfahrung. Hier die Fragen zu einer relativ einfachen Installation. Physischer Windows Server 2012 R2 mit zwei virtuellen Instanzen (DC und Exchange 2013). - Ich überlege mir eine Backuplösung wie Novabackup V17, Backup Exec 2015 oder Acronis Advanced Backup. Hierbei bin ich aber nicht sicher was best practice ist. Soll ich die Backupsoftware auf dem Host installieren und mittels Agenten die virtuellen Instanzen sichern? Oder muss zusätzlich innerhalb der virtuellen Instanz auch nochmals eine Backupsoftware installiert werden (Bsp. damit die Exchangedatenbank defragmentiert wird). - Die VHDX-Dateien würden auf einem RAID5-Volume liegen. Macht das Sinn oder ist ein anderer RAID-Level für Hyper-V bezüglich Performance besser? - Hat jemand Erfahrung bei einem Festplattenausfall wenn VHDX-Dateien auf einer RAID5-Volume liegen? Könnte es vorkommen dass die VHDX-Datei korrupt ist? Mag mich daran erinnern das eine Exchange-EDB auf einem RAID5 nicht mehr gemountet werden konnte, nachdem die neue Festplatte das RAID5-Volume wieder aufgebaut hat (HP Proliant Server G6). Da musste dann die EDB repariert werden (ohne Datenverlust). Gibt es ein Reparatur-Tool für VHDX oder muss die VHDX von der Sicherung zurückgespielt werden? Vielen Dank für eure Antworten aus der Praxis... Gruss SBK Zitieren Link zu diesem Kommentar
NorbertFe 2.061 Geschrieben 19. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 19. Mai 2015 Die Exchange Datenbank wird in keinem der beiden Fälle "defragmentiert" ;) Das was du meinst ist wahrscheinlich das Kürzen/Abschneiden der Logfiles. Je nach Backup/Software geht es in beiden Fällen. Manchmal ist es aber sinnvoll sich für eine der beiden Methoden zu entscheiden, weil bestimmte Features besser funktionieren. Bspw. Bei einer DAG ist es selten sinnvoll auf Hostebene zu sichern, da man dann die doppelte Datenmenge sichern muß. Ausserdem funktioniert manchmal das Single Item Restore auch nur sinnvoll, wenn man "klassisches" Exchangebackup nutzt. Wenn deine EDB kaputt war, weil dein RAID5 eine Platte verloren hat, dann ist da noch etwas mehr kaputt gewesen, als eine Platte. Meist so ein schöner Blinkereffekt Platte geht/Platte kaputt. Das würde im Falle von VHDX auch nur bedingt funktionieren. ;) Bye Norbert Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dunkelmann 96 Geschrieben 19. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 19. Mai 2015 Moin, ich beschränke mich mal auf Hyper-V, von Exchange hab' ich zu wenig Ahnung In der Hostpartition sollte nur ein Backupagent installiert werden. Die eigentliche Backupsoftware sollte möglichst auf einem anderen physischen System laufen. Das hat mehrere Gründe: Ein Virtualisierungshost soll nur virtualisieren und keine anderen Rollen/Funktionen innehaben (Ressourcenkonflikte / -wettbewerb usw.) Wenn der Host ausfällt, gibt es keinen direkten Zugriff aufs Backup ... und natürlich die lästigen Lizenzbedingungen Das RAID wird bei einem vernünftigen Controller als virtuelles Volume dem Host OS präsentiert. Weder Host noch VMs merken etwas von einem Plattenausfall. Wenn man entsprechende Monitoring Tools installiert hat, kann das Host OS ggf. Benachrichtigungen der Hardware empfangen. VHDX ist ein sehr rebustes Format mit eigenem Journal. Das bedeutet, Du hast insgesamt drei Dateisystemjournale am laufen: Im Host OS, im VHDX Container und in der VM. Da muss man sich schon sehr anstrengen, um etwas dauerhaft zu beschädigen. Zusätzlich gibt es noch das Exchangelog. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Doso 77 Geschrieben 19. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 19. Mai 2015 1. Backup Exec, einfach nur NEIN. 2. Kann, hängt von den Anforderungen ab. Wir haben 2008r2 Hyper-V viele Jahre mit RAID5 +1x Hot Spare betrieben. 3. Zig mal Platten im laufenden Betrieb getauscht bei Hyper-V 2008r2, keine Probleme. Zitieren Link zu diesem Kommentar
monstermania 53 Geschrieben 20. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 20. Mai 2015 Moin, ich würde das Backup auch auf einen 2. Server auslagern. Dann kannst Du gleich noch einen 2. DC auf dem Backupserver betrieben. AFAIK hat es ein Hyper-V Host nicht so gerne, wenn beim Start kein DC vorhanden ist. Die Backupdaten selbst müssen nicht zwingend auch auf dem Backupserver liegen, sondern können z.B. auf einem relativ preiswerten NAS liegen. Der Vorteil ist, dass Du mit einer geeigneten Backupsoftware (Veeam B&R Essentials) auch eine Replikation auf das NAS einrichten kannst. Das bedeutet, dass Du im Falle eines Ausfalls Deines lokalen Serverspeicher die Replikate vom NAS aus starten könntest. Als Backupsoftware würde ich Veeam empfehlen. Ist z.Zt. im Bereich Backup von virtuellen Umgebungen einer der Marktführer. Funktioniert Agentless und kann aus Exchange auch einzelne Elemente zurücksichern. Die Essentialslizenz von Veeam liegt so bei 700€. Wie soll ein Offsite-Backup realisiert werden? Ob nun RAID10, RAID5 oder gar RAID6!? Kommt immer auf die konkreten Anforderungen an IOPS und die vorhandene Hardware an. In Deiner angegebenen Größenordnung würde ich wohl zu einem RAID-5 mit Hotspare tendieren (SAS Platten mit echtem RAID-Controller mit Cache und BBU!). Gruß Dirk Zitieren Link zu diesem Kommentar
NorbertFe 2.061 Geschrieben 20. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 20. Mai 2015 AFAIK hat es ein Hyper-V Host nicht so gerne, wenn beim Start kein DC vorhanden ist. Warum sollte das AFAYK so sein? Bye Norbert Zitieren Link zu diesem Kommentar
SBK 3 Geschrieben 20. Mai 2015 Autor Melden Teilen Geschrieben 20. Mai 2015 (bearbeitet) Vielen Dank für eure kompetenten Antworten, ich wusste doch dass ihr mir weiterhelfen könnt. :) Die Exchange Datenbank wird in keinem der beiden Fälle "defragmentiert" ;) Das was du meinst ist wahrscheinlich das Kürzen/Abschneiden der Logfiles.ByeNorbert Norbert Du hast natürlich Recht, ich meinte das kürzen der Logfiles, In der Hostpartition sollte nur ein Backupagent installiert werden. Die eigentliche Backupsoftware sollte möglichst auf einem anderen physischen System laufen. Das hat mehrere Gründe: Ein Virtualisierungshost soll nur virtualisieren und keine anderen Rollen/Funktionen innehaben (Ressourcenkonflikte / -wettbewerb usw.) Wenn der Host ausfällt, gibt es keinen direkten Zugriff aufs Backup ... und natürlich die lästigen Lizenzbedingungen VHDX ist ein sehr rebustes Format mit eigenem Journal. Das bedeutet, Du hast insgesamt drei Dateisystemjournale am laufen: Im Host OS, im VHDX Container und in der VM. Da muss man sich schon sehr anstrengen, um etwas dauerhaft zu beschädigen. Zusätzlich gibt es noch das Exchangelog. Die Backupsoftware auf einen anderen Server auszulagern (der auch gleich als zusätzlicher DC fungiert) macht sicher Sinn. Wäre es aber lizenzrechtlich zulässig die Backupsoftware auch auf dem Host zu installieren? Ich meinte das auf dem Host keine weiteren Rollen installiert werden dürfen (AD, DNS, DHCP, IIS, RDS etc.), aber von zusätzlicher Software war nicht die Rede. Oder darf auf dem Host überhaupt keine Zusatzsoftware (Backup, Antivirus etc.) installiert werden? Dass das VHDX-Format robust ist, ist schon mal sehr beruhigend. Gäbe es aber im worst case Szenario ein Tool dass die Integrität von VHDX-Dateien überprüft und ggf. mit Datenverlust repariert? Gruss SBK bearbeitet 20. Mai 2015 von SBK Zitieren Link zu diesem Kommentar
NilsK 2.957 Geschrieben 20. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 20. Mai 2015 Moin, wenn du "auf dem Host" (= im Management OS) eine Software installiert, die nicht direkt und ausschließlich dem Management der Virtualisierung dient, dann musst du dem Management OS eine Lizenz zuweisen. Damit ist dann nur noch eine einzige VM (in der Standard Edition) lizenziert. Das ist bei einer Backupsoftware, die Backups anderer Maschinen steuert, eindeutig der Fall (wäre es nur ein Agent, dann fiele das unter den ersten, nicht lizenzpflichtigen Fall). Abgesehen davon, trifft hier natürlich wieder zu, was Dunkelmann sagte: Eine solche Software braucht Ressourcen, je nach Situation durchaus erheblich. Die fehlen dann natürlich der eigentlichen Aufgabe des Hosts, die VMs zu betreiben. Und: Ist der Host weg, kommst du auch nicht an dein Backup. Gruß, Nils Zitieren Link zu diesem Kommentar
SBK 3 Geschrieben 20. Mai 2015 Autor Melden Teilen Geschrieben 20. Mai 2015 Danke Nils, die Antwort leuchtet ein und das es performancetechnisch sowieso keinen Sinn macht, bestätigt das dies ein No-Go ist. Installiert man aber ein Antivirus (Bsp. Symantec Endpoint Protection) auf dem Host (entsprechende VHDX natürlich vom Schutz ausgenommen) oder ist dies performancemässig auch fragwürdig? Gruss SBK Zitieren Link zu diesem Kommentar
NilsK 2.957 Geschrieben 20. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 20. Mai 2015 Moin, das mit dem Antivirus ist entweder eine Glaubensfrage oder eine Frage der Disziplin. Die kurze Antwort: Ja, AV sollte im Management OS laufen, dabei strikt auf die Ausschlussliste achten (sollte sich bei MS finden). Die lange Antwort: Wenn man einen Host nur als Host betreibt (keine lokalen Sessions, keine Datenablage, kein Web-Browsing, keine wechselbaren Datenträger, kein Zugriff auf Dateiserver, Firewall an usw.), dann braucht man kein AV - hat man auf einem vSphere-Host ja auch nicht. Da das aber meistens so nicht durchgehalten wird, ist AV sehr ratsam. Gruß, Nils Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dunkelmann 96 Geschrieben 20. Mai 2015 Melden Teilen Geschrieben 20. Mai 2015 Der einfachste Weg zur Disziplin ist eine Server Core Installation. Da kommt keiner auf die Idee zu surfen etc. :) Wenn AV, dann wirklich nur AV mit den empfohlenen Ausnahmen. Firewall und andere 'Mehrwertdienste' sollten nicht mit installiert werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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