datmox 26 Geschrieben 7. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 7. Dezember 2015 (bearbeitet) Hallo Board, wir wollen in unserer Firma eine einheitliche Office Lizenz ausbringen. Unter anderem habe ich auch bei einer Gebrauchtsoftwarefirma angefragt. Diese ist logischerweise über 50% billiger als unser Systemhaus. Die Firma gibt es schon seit 2008, scheint jetzt also nicht die typische eBay Betrügerbande zu sein... Folgende Punkte werden vom Anbieter gewährleistet: Lückenlosen Einblick für den Zweiterwerber in die Lizenzkette bis hin zur namentlichen Nennung des Ersterwerbers (Firmenanschrift, Ansprechpartner, Kontaktdaten, Vertragsdetails etc.) Kopien der ursprünglichen Originalverträge, Nutzungsbedingungen (PURs) etc. Löschungsbestätigung des Ersterwerbers, dass sämtliche transferierten Lizenzen auf deren Systemen komplett deinstalliert und gelöscht sind. Information an den Hersteller über die exakten Transferleistungen (Art der Lizenzen, Anzahl etc. mit original MS Transferdokument) Haftungsfreistellungsklausel des Lieferanten um die Kunden von sämtlichen Ansprüchen Dritter freizustellen, die in Verbindung mit dem Lizenztransfer auftreten können Eine Stellungnahme von MS inkl. Kommentar der Relicense hätte ich auch noch zur Hand... Stellungnahme MS http://docdro.id/0gsAUTC Stellungnahme MS von relicense kommentiert http://docdro.id/yv291Wl Was sagt ihr dazu? Kann ich dort guten Gewissens gebrauchte Volumenlizenzen erwerben? Danke bearbeitet 7. Dezember 2015 von datmox Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dr.Melzer 191 Geschrieben 7. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 7. Dezember 2015 Kann ich dort guten Gewissens gebrauchte Volumenlizenzen erwerben? Solange das nicht final von einem Gericht entscheiden ist (ist es afaik noch nicht) kannst weder dort noch woanders guten Gewissens gebrauchte Microsoft Lizenzen kaufen. Ich kann mich nur wiederholen: Du hast doch selbst erhebliche Zweifel daran, sonst würdest du nicht hier fragen. Das Riskio, dass es nach einer höchstrichterlichen Entscheidung doch illegal war gebrauchte Lizenzen zu nutzen wäre mir zu hoch. Zitieren Link zu diesem Kommentar
blub 115 Geschrieben 7. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 7. Dezember 2015 was ich komisch finde, dass der Käufer nur "eine Kopie des Lizenzvertrages des Ersterwerbers" erhält. Ein guter Kopierer schafft locker 100 Kopien/ Minute :). Außerdem scheinen mir die Anmerkungen von Relicense recht laienhaft formuliert. Eine seriöse Firma sollte juristische Anmerkungen von einem Fach-Anwalt formulieren lassen, der dann auch mit seinem Namen dafür steht. Nur weil Relicense auf ihrer Website feststellt, dass "Genüge getan ist", muss es ja noch lange nicht so sein. Wenn es um viel Geld geht, würde ich mir Referenzkunden nennen lassen und selbst einen Anwalt drüber schauen lassen. Nur meine generelle Meinung, aber ich kenn mich mit Lizenzrecht überhaupt nicht aus! 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dr.Melzer 191 Geschrieben 7. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 7. Dezember 2015 Was ich vergessen hatte zu schreiben: Im Fall UsedSoft gegen Oracle zum Thema Handel mit gebrauchten Lizenzen ist UsedSoft unterlegen: http://www.it-rechts-praxis.de/meldungen/ueberraschendes-Ende-des-Falles-usedSoft-vor-dem-OLG-Muenchen-usedSoft-nimmt-Berufung-zurueck-und-muss-Kosten-des-Verfahrens-tragen-332 Mit Microsoft ist so ein Verfahren noch nicht ausgetragen worden, aber wenn du das Urteil im fall UsedSoft/Oracle kennst kannst du dir vorstellen wie ein Urteil Relicense vs Microsoft aussehen würde. Zitieren Link zu diesem Kommentar
datmox 26 Geschrieben 14. Dezember 2015 Autor Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 Also ich habe jetzt nochmal meine (eure) Bedenken bei der Firma geäußert. Man bietet mir nun eine vertragliche Haftungsfreistellung an und wenn wir ein Lizenzaudit von MS aufgrund der von Relicense verkauften Lizenzen nicht bestehen sollten, können wir vom Kaufvertrag zurücktreten. Dies würde alles vertraglich festgehalten werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar
MrCocktail 194 Geschrieben 14. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 Also ich habe jetzt nochmal meine (eure) Bedenken bei der Firma geäußert. Man bietet mir nun eine vertragliche Haftungsfreistellung an und wenn wir ein Lizenzaudit von MS aufgrund der von Relicense verkauften Lizenzen nicht bestehen sollten, können wir vom Kaufvertrag zurücktreten. Dies würde alles vertraglich festgehalten werden. *lacht* Und was ist mit den entsprechenden Vertragsstrafen? Das Geld was ihr da spart, lohnt sich einfach nicht... Wir haben dieses Jahr zwei Neukunden gehabt, die genau den Stress gerade hinter sich hatten. Zitieren Link zu diesem Kommentar
datmox 26 Geschrieben 14. Dezember 2015 Autor Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 (bearbeitet) Und von wo haben die die Lizenzen bezogen? War das die relicense AG oder wurden die Lizenzen über ebay o.ä. bezogen? bearbeitet 14. Dezember 2015 von datmox Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dr.Melzer 191 Geschrieben 14. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 Man bietet mir nun eine vertragliche Haftungsfreistellung an und wenn wir ein Lizenzaudit von MS aufgrund der von Relicense verkauften Lizenzen nicht bestehen sollten, können wir vom Kaufvertrag zurücktreten. Dies würde alles vertraglich festgehalten werden. Ich bezweifle, dass dich jemand von deiner Haftung freistellen kann. Wie soll das gehen, wenn du zum Beispiel zu einer Haftstrafe verurteilt wirst? Wer geht dann ins Gefängnis. Was denkst du wird der Richter dazu sagen wenn er dich verurteilt weil du etwas illegales gemacht hast und du dann sagst: "Kein Problem Herr Richter, das übernimmt die Firma bei der ich die Lizenzen gekauft habe." ? Dass sie dir garantieren die gekauften Lizenzen zurück zu nehmen ist ja nett, aber was ist mit dem darüber hinaus gehenden wirtschaftlichen Schaden (Kosten für Neuinstallation, Rechtsanwalts- und Prozesskosten, etc.)? Jetzt denke den Gedanken mal konsequent zu Ende. Da gibt es irgendwann ein Urteil, dass bestätigt, dass der Handel mit gebrauchten Lizenzen illegal ist und war. Jetzt kommen plötzlich alle Kunden der relicense AG und wollen von denen ihr Geld zurück. Die Folge wird sein, dass die relicense AG insolvent geht und keiner sein Geld sieht. Siehst du das anders? Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 14. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 Zu dem Thema sicher interessant: http://www.relicense.eu/faq/ In meinen Augen: Finger weg. Wer sich Software für den Geschäftsbetrieb nicht leisten kann, der sollte überlegen ob das Unternehmen dauerhaft am Markt erfolgreich sein kann. Zitieren Link zu diesem Kommentar
datmox 26 Geschrieben 14. Dezember 2015 Autor Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 (bearbeitet) Zu dem Thema sicher interessant: http://www.relicense.eu/faq/ In meinen Augen: Finger weg. Wer sich Software für den Geschäftsbetrieb nicht leisten kann, der sollte überlegen ob das Unternehmen dauerhaft am Markt erfolgreich sein kann. Schöne Unterstellung deinerseits... :thumb1: Bei einem Preisunterschied von rund 15.000€ darf man sich ja wohl noch Gedanken über alternative Bezugsquellen machen... krass! bearbeitet 14. Dezember 2015 von datmox Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gulp 260 Geschrieben 14. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 Tja, solange man nicht "erwischt" wird und nachzahlen muss, sieht das immer billiger aus ......... meist halt nur auf den ersten Blick. Grüsse Gulp Zitieren Link zu diesem Kommentar
testperson 1.707 Geschrieben 14. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 Hi, solange es nur ein "einheitliches Office" werden soll: OpenOffice oder LibreOffice ;) Das Costa Gans wenig :D Gruß Jan Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 14. Dezember 2015 Melden Teilen Geschrieben 14. Dezember 2015 Schöne Unterstellung deinerseits... :thumb1: Bei einem Preisunterschied von rund 15.000€ darf man sich ja wohl noch Gedanken über alternative Bezugsquellen machen... krass! Wem der Schuh passt... Natürlich darf man den Einkaufspreis optimieren, aber: - Leben und Leben lassen. Wer seinen Kram zu 5% Marge verkauft, muss an anderer Stelle verars***en - Fragwürdige Bezugsquellen sollte man im eigenen Interesse meiden (Haftung gegenüber Unternehmen, Gesellschaftern, Gesetzgeber) > Risikomanagement Zitieren Link zu diesem Kommentar
Christian123 0 Geschrieben 31. Oktober 2020 Melden Teilen Geschrieben 31. Oktober 2020 (bearbeitet) Hallo, hast sich die Rechtslage in dem von Microsoft erläuterten Zusammenhang bestätigt oder geändert oder ist das Ganze immer noch eine solche Grauzone? Hier ein Skandal-Artikel über einen nicht ganz unbekannter Marktbegleiter der relicense AG. Auf keine Fall sollte man die Unternehmen in einen Topf schmeißen, aber die Frage ist in der Tat, ob diese Unsicherheit und ein paar EUR wert sind, insbesondere, wenn es nicht nur um die Lizenzkosten geht? https://www.heise.de/news/Hausdurchsuchung-beim-Software-Haendler-Lizengo-4877008.html @datmox wie habt ihr euch entschieden? bearbeitet 31. Oktober 2020 von Christian123 Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 31. Oktober 2020 Melden Teilen Geschrieben 31. Oktober 2020 Ist das Geld so knapp und das Geschäft so unwirtschaftlich, dass du das Thema in Betracht ziehen musst? Zitieren Link zu diesem Kommentar
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