shs201 0 Geschrieben 12. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 12. Oktober 2017 Hallo Zusammen, Ich hatte gestern das Problem, dass sich ein Server in unserer Hyper-V Umgebung nicht mehr starten ließ. Die Maschine ist aus einem mir noch unerklährlichen Grund nachts neu gestartet und kam nicht mehr hoch. Die Datenrücksicherung hat auch nicht funktioniert, weil der Fehler anscheinend bereits in die Sicherung übernommen wurde. Dumm gelaufen. Also musste der Server neu installiert werden und wir konnten fast den ganzen Tag nicht auf die Software und Daten zugreifen, die auf diesem Gerät liefen. Da wir unsere IT sowieso erneuern möchten versuche ich gerade diese Probleme abzufangen und habe mir folgendes überlegt. (Insgesamt geht es hier um 6 virtuelle Server) Hyper-V Cluster einrichten. Bei einem Absturz von VM1 soll VM2 auf dem 2. Host übernehmen. Um Punkt 1 umzusetzen muss ich ein zentrales Storage haben. Hierbei tue ich mich schwer. Kann dafür auch ein zusätzlicher Windows Server genommen werden? Wenn ja, wie stelle ich hier die Hochverfügbarkeit am besten sicher? Kann man einen Failover Fileserver mit Windows Boardmitteln einrichten, der die Daten vhds auf beiden Geräten speichert und im Falle des Ausfalls von File-Server 1, die VMs von File-Server 2 weiterlaufen lässt? Ich hoffe jemand kann mir hier einen Denkanstoß geben, wie sowas zu realisieren ist. Ein Hyper-V Cluster bringt nichts, wenn die dahinterliegende Storage Plattform Probleme hat, dann fällt alles aus. Wäre nett, wenn Ihr mir dazu was schreiben könntet.Vielen Dank. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dukel 454 Geschrieben 12. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 12. Oktober 2017 Ein Cluster für Virtuelle Maschinen sichert aber nicht gegen Probleme in den VM's ab. Wenn die VM nicht mehr startet wird diese auch auf dem zweiten Knoten nicht starten. Ein Hyper-V Cluster sorgt dafür, wenn der eine Host ausfällt, werden die ganzen darauf laufenden Maschinen auf dem anderen Host neu gestartet. Für eine Shared Storage gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine fertige Storage (iSCS oder FC (SAS soll auch Möglich sein)), ein Windows File Server Cluster (mit SMB 3.x) oder Converged (Hyper-V und Fileserver laufen auf der selben Hardware). Aber dafür brauchst du 1. saubere Anforderungen und 2. am besten einen Dienstleister vor Ort der dich über das thema berät. Zitieren Link zu diesem Kommentar
mwiederkehr 373 Geschrieben 12. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 12. Oktober 2017 Storage kannst Du mit Windows machen. Damit Du dann nicht vier Server (zwei Storage, zwei Hyper-V) hast, könntest Du es mit zwei machen. Das wäre dann hyper-converged: https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/storage/storage-spaces/hyper-converged-solution-using-storage-spaces-direct Glaubt man den Marketingleuten, ist das die Zukunft. Habe das erst im Testbetrieb ausprobiert, aber bin skeptisch: man braucht allen Speicher mehr als doppelt und eine gute Netzwerkinfrastruktur. Ist also nicht grundsätzlich günstiger als shared storage. Ich wende zwei Strategien an, um die Verfügbarkeit zu erhöhen: 1.) Bei grösseren Umgebungen oder wenn viel Speicher benötigt wird: zentraler Speicher (meist HP MSA oder wenn das Budget da ist 3PAR) und dann ein Cluster mit mehreren Hosts. 2.) Bei kleineren Umgebungen: zwei Hyper-V, welche die Server auf den jeweils anderen replizieren mit Hyper-V Replica. Gerne kann der zweite Server an einem anderen Standort sein. Die Replikate können je nach Bandbreite sehr aktuell gehalten werden. Aber ein Failover bedingt in jedem Fall einen Neustart der VM. Dafür können die Replikate von älteren Snapshots gestartet werden, also zum Beispiel so, wie sie vor einer Stunde waren. In Deinem Fall hätte shared storage nicht geholfen. Du solltest Dir unabhängig vom Speicher Gedanken über die Rückhaltezeit der Backups machen. (Mit Hyper-V Replica kann man zwar auf alte Versionen zurück, aber darauf verlassen würde ich mich nicht. Auch Schattenkopien sind ja kein Ersatz für eine Sicherung.) Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dukel 454 Geschrieben 12. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 12. Oktober 2017 Hyper-V Replica ist eine Disaster Recovery Lösung und keine für die Verfügbarkeit. Aber wie schon geschrieben müssen erst die Anforderungen stehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Nobbyaushb 1.471 Geschrieben 12. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 12. Oktober 2017 Und zusätzlich ist zu beachten, das man nicht alles als Replika laufen lassen kann / darf. NICHT möglich mit Domänencontrollern und Exchange. Unter ganz bestimmten Voraussetzungen darf man das bei SQL-Servern (ab MS SQL 2012) Wir haben als zentrales Storage eine Storage-Virtualisierung, Datacore laufen. Dann mit 4* 10GBe Glasfaser an die beiden Server im Hyper-V-Cluster (aktiv/aktiv), ein dritter mit etwas weniger RAM als Standby Aber wie Nils immer so schön schreibt - Anforderungen definieren. Ich bevorzuge bei Kunden das Gespräch vor Ort, Hochverfügbarkeit kostet einfach, fängt beim Strom an (redundante USVen, 2*), geht über redundante Kühlung und Monitoring weiter. Da versickern ganz schnell mal 250 k € ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar
Doso 77 Geschrieben 12. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 12. Oktober 2017 (bearbeitet) Hyper-V Cluster sichert den Ausfall des Hosts (z.B. der Hardware) aber nicht unbedingt der Anwendung/des Dienstes. Dafür braucht es dann weitere Hochverfügbarkeitslösungen. Wie das geht hängt sehr von der Anwendung ab. Evtl. geht es auch gar nicht. Beispiel: Windows DHCP Server ab 2012 hat eine eigene Hochverfügbarkeitslösung eingebaut, genau wie Exchange Server. SQL Server gibt es mehrere Lösungen, eine davon ist Windows Failover Cluster. Für Web Anwendungen braucht es dann oft einen Load Balancer und eigene Sachen für die Datenbanken. Oder ums kurz zu machen: Kann kompliziert und verdammt teuer werden. Und wie immer: Es kommt drauf an. bearbeitet 12. Oktober 2017 von Doso Zitieren Link zu diesem Kommentar
NilsK 2.934 Geschrieben 12. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 12. Oktober 2017 Moin, wie die anderen schon sagten, hilft dir ein Host-Cluster bei einem Problem, wie du es hattest, nicht weiter. Sinnvoll wäre daher ein Verfügbarkeitskonzept, das die tatsächlich benötigten Geschäftsprozesse und Applikationen betrachtet und nicht die Hardware. Das bedeutet: Anforderungen definieren. Nur so lässt sich eine passende Lösung finden, und nur so lässt sich ein verfügbares Budget bestimmen. Ich warne vor Schnellschüssen und Billiglösungen. Die bieten in aller Regel nur scheinbare Sicherheit. Gruß, Nils Zitieren Link zu diesem Kommentar
CoolAce 17 Geschrieben 22. Oktober 2017 Melden Teilen Geschrieben 22. Oktober 2017 Ich würde hier dringend raten auch das Backup Konzept auf den Prüfstand zu stellen , eine Rücksicherung sollte immer funktionieren und wenn die erste nicht klappt dann die 2 Version ohne Neuinstallation des Servers 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
TheBiker006 1 Geschrieben 19. November 2017 Melden Teilen Geschrieben 19. November 2017 Microsoft macht es einem aber auch nicht einfach mit der Lizenzierung. Bei 2016 kommt manch ein Admin schon in die Klapse :jau: Es wird immer nur über Hardware offen gesprochen aber 2 x Datacenter für minimum 2 HV Hosts, die Client Lizenzen und ein vernünftige Backup Lizenz kostet ja allein schon soviel wie ein kleiner mittelklasse PKW. :nene: :rolleyes: :suspect: . Bei kleinen Umgebungen bis 50 Mitarbeiter und knapper Kasse, bin ich immer noch für 1 vernünftigen HOST und eine saubere Backup Lösung z.b. Veeam mit der Replica Funktion plus redundante Backups. Ein Cluster ist viel Arbeit und viel Verantwortung. Auch wenn ja alles aus mancher Admin Sicht sehr einfach und so schnell erstellt blablabla... wie bei den Kaffeefahrten zu den Veranstaltungen immer dargestellt wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 20. November 2017 Melden Teilen Geschrieben 20. November 2017 Also ich kenne genug 50-Personen Läden mit zwei oder drei ESXi Hosts, shared Storage, Veeam + Backup-2-Disk Appliance und Windows Server Datacenter. In der Regel waren das Invests von < 100k, Supportlaufzeiten meist 4 oder 5y. Ich kenne die, weil ich sie selber installiert und implementiert habe. Vielleicht solltet ihr mal euer Vetriebskonzept prüfen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
magheinz 110 Geschrieben 20. November 2017 Melden Teilen Geschrieben 20. November 2017 Die Anforderungen an die Verfügbarkeit haben nichts mit der Anzahl der Mitarbeiter zu tun. Es gibt Unternehmen mit 500 Mitarbeitern die locker zwei Tage IT-Ausfall überleben und Einzelunternehmer die schon bei 4Stunden Ausfall in Probleme laufen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
testperson 1.677 Geschrieben 20. November 2017 Melden Teilen Geschrieben 20. November 2017 ... kostet ja allein schon soviel wie ein kleiner mittelklasse PKW. :nene: :rolleyes: :suspect: . Bei kleinen Umgebungen bis 50 Mitarbeiter und knapper Kasse, ... Dann rechne mal nach, wie viel Geld für die IT über wäre, wenn die GF mittelklasse PKWs führen ;) Und ansonsten ist das mit den Anforderungen und dem Budget wie mit einer Schraube. Entweder Budget hoch oder Anforderungen runter. Und falls es passt: Aus Kepler-47 von der Ignite 2016 (https://blogs.technet.microsoft.com/filecab/2016/10/14/kepler-47/) ist mittlerweile http://www.dataonstorage.com/products-solutions/kepler-47/ geworden ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar
DocData 85 Geschrieben 20. November 2017 Melden Teilen Geschrieben 20. November 2017 Die Anforderungen an die Verfügbarkeit haben nichts mit der Anzahl der Mitarbeiter zu tun. Es gibt Unternehmen mit 500 Mitarbeitern die locker zwei Tage IT-Ausfall überleben und Einzelunternehmer die schon bei 4Stunden Ausfall in Probleme laufen. Das ist schon klar... Zitieren Link zu diesem Kommentar
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