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Frage(n) zu SQL Lizenzierung


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Empfohlene Beiträge

 

Hallo an die Lizenz-Experten hier,

 

es scheint ja einige Besonderheiten bei SQL in der Lizenzierung zu geben, was ich persönlich sehr spannend finde.

 

Hinweis: Ich bin nicht vom Lizenz-Fach, sondern allgemein für die IT Zuständig. Die Forensuche liefert nicht viele Ergebnisse, der letzte Thread ist von 2014. Man soll hier im Forum nach 180 Tagen einen Thread aufmachen - das sei hiermit getan. 

 

 

 

Nun zu unserer Situation: 

 

Wir betreiben eine selbstenwickelte Warenwirtschaft mit MS-SQL Datenbank

Zusätzlich werden Artikel- und Bestandsdaten mit einem Shopsystem abgeglichen (MySQL DB)

Es gibt diverse B2B Portale, die wir mit Katalogdaten aus unserer Warenwirtschaft speisen, Änderungen mitteilen und Bestellungen mit Kundendaten abholen.  

Der Abgleich findet automatisiert alle 15 Minuten statt 

Die (direkten) Nutzer der Warenwirtschaft MS-SQL sind zählbar   

Die Nutzer der Portale (unsere Kunden) sind nicht wirklich zählbar. Und wenn ich das nicht falsch verstehe, müsste jeder Besucher der Portale ein lizenzpflichtiger Benutzer sein?! Gleichzeitig glaube ich, dass jedes Portal mit einer Device-Cal auszustatten diesen Umstand vollständig auflöst.

Würde man den MS-SQL Server abschalten, würde alles zwar noch weiterlaufen, der operative Betrieb wäre aber unterbrochen (Bestellungen können von Kunden erstellt, aber nicht von uns bearbeitet werden)

 

Meine Fragen: 

 

Kann ich das Shopsystem über eine SQL-Device-Cal “abfrühstücken”? 

Die Nutzer der Warenwirtschaft (10) würden wir über User Cal lizenzieren 

Muss eine Lizenzierung über Kerne her, weil wir die Nutzer nicht bestimmen können, die am Ende der Kette auf den Bestellportalen unterwegs sind oder reicht es Device-Cals wie beim Shopsystem zu verwenden?

 

Ich freue mich auf Eure Unterstützung und lasse einen netten Gruß da!

Rainer

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Hallo Rainer,
die SQL-Lizenzierung kann eine Kostenfalle sein.

SQL-Lizenzierung = 2 Varianten:

 

1. SVR +CAL-Lizenzierung:
Man kauft die SQL-SVR-Lizenz und dann dazu die SQL-DEVICE-CAL ( Geräte-CAL = lizenzieren nach MAC-ADR.) und/oder die SQL-USER-CAL (lizenziert für jeden realen Menschen)
Man darf Device- und USER-CALs nach Bedarf mischen.
Da in Deinem Fall aber die Portal-User nicht zählbar sind kann dies unkalkulierbare Kosten verursachen....
und ... für die Portal-User müsstest Du auch noch den WIN-SVR-CALs lizenzieren !

 

2. SQL-CORE-Lizenzierung:
Bei der CORE-Lizenzierung zählen die SQL-CAL-Zugriffe keine Rolle!
entweder man lizenziert alle  physischen COREs auf dem relevanten SVR,

oder nutzt die SQL-CORE-Lizenz in 1 VM auf dem SVR und muss in dieser VM dann alle virt.COREs (mind. aber 4 virt.COREs ) lizenzieren.
+ für den 1 SQL-SVR muss DU auch den WIN-SVR-Zugriff für die Portal-User lizenzieren > 1x WIN-SVR-External-Connector kaufen, dieser erlaubt unlimitierte Zugriffe auf den WIN-SVR.
( Quelle:
https://www.microsoft.com/licensing/terms/productoffering/WindowsServerStandardDatacenterEssentials/OVOVS  )


Achtung: seit Herbst 2022 müssen die neue gekauften SQL-CORE-Lizenzen zwingend unter aktiver SA (Wartung) gehalten werden !!!

Klingt teuer, aber spätestens beim Audit wäre es die besser Lizenzierung gewesen...

 

Quelle > MS-Produktbestimmungen:
https://www.microsoft.com/licensing/terms/productoffering/SQLServer/OVOVS

 

Viele Grüße,
Franz

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass externe Portale (resp. deren Benutzer) ohne direkten Datenbankzugriff eine Lizenz benötigen.

 

Klar ist es bei Webanwendungen, die direkt auf den SQL Server zugreifen. Da kann man nicht sagen "aber der Webserver greift nur über einen Benutzer zu". Das ist ein Proxy-Zugriff und lizenzpflichtig. Aber ein Export in fremde Systeme ist etwas anderes. Das ist eher vergleichbar mit "Verkauf exportiert Preisliste in Excel und sendet sie an Kunden". Da würde man auch nicht auf die Idee kommen, dass der Kunde eine SQL-CAL benötigt.

 

Viele Anwendungen zur Auftragsbearbeitung haben eine Schnittstelle zu Shops wie WooCommerce. Einige meiner Kunden haben solche Systeme im Einsatz und ich habe noch nie von Lizenzproblemen gehört.

 

Wenn ein System für dessen Anwender (also die Kunden der Portale) weiterläuft, wenn man den SQL Server stoppt, sind aus meiner Sicht keine CALs erforderlich.

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Hi,

Vielleicht hilft noch... pro Server-Lizenz sind 2 Admin-Zugriffe lizenzfrei.
Bei der CORE-Lizenzierung ist das ja egal ( abgedekt ).
1 Zugriff von SQL-SVR zu SQL-SVR ist auch lizenzfrei, gilt aber nicht für MySQL DB !

Bei SQL-Zugriffen gilt, ein "read" oder "write" ist jeweils 1 Zugriff und muss relvant mit einer CAL lizenziert sein (CORE-Lizenzen ausgenommen).
Auch wenn dieser Zugriff aus anderen Software-Systemen kommt und quasi wie nur 1 User getunnelt aussieht ...
Alle DEVICES /USER die dahinter sitzen gelten für jedes Device/ USER als jeweils 1 CAL-Pflicht.

( z.B. 400 SAP-USER sitzen vor dem SAP-Arbeitsplatz und arbeiten (lesen u. schreiben somit immer wieder in die SQL-DB = 400 SQL-CALs / oder halt CORE-Lizenzierung

und nicht > 1 SQL-CAL für das SAP-System zur SQL-DB ! )

 

Ich mache jetzt seit 23 Jahren ausschließlich MS-Lizenzrecht und sehe regelmäßig "in große Kinderaugen"
wenn beim Audit nachlizenziert werden muss und das meistens für sehr viel Geld !

 

Letztens habe ich noch durch richtige Lizenzierung einem 400-PC-Kunden mal schlappe 45.000 €  eingespart. Wir reden also nicht über peanuts...

 

VG, Franz

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Moin,

 

nein, so wäre der Zusammenhang nicht. In deinem Fall fielen keine CALs an, weil du ja über den Admin-Zugriff (oder über einen anderweitig lizenzierten Zugriff) den CSV-Export machst. Was dann hinterher mit dem Export geschieht, ist lizenzrechtlich egal. Ebenso ist es für die Lizenz egal, wo die CSV-Datei herkommt, die du mit deinem Admin-Zugriff importierst.

 

Anders könnte es aussehen, wenn du dir jetzt was bauen würdest, das jede einzelne Transaktion für einzelne nicht lizenzierte User per Ex- und Import übermitteln würde, du dir also quasi dein eigenes Zugriffsprotokoll baust. Das wäre dann evtl. ein Fall für das Multiplexing, das lizenzpflichtig ist. Das ist jetzt aber ein konstruierter Fall. 

 

Es geht einfach nur darum, dass der typische Applikationsserver mit SQL-Zugriffskonto keine CALs einspart. Wenn 400 Leute die Dienste eines SQL Servers nutzen, dann müssen auch 400 Zugriffe lizenziert werden, auch wenn alles formal nur über ein Anmeldekonto geschieht. Das ist der Punkt. Ob diese User Mitarbeiter oder Kunden sind, spielt dabei keine Rolle.

 

Gruß, Nils

 

bearbeitet von NilsK
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