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Frage zu langsamen Hyper-V VMs


Direkt zur Lösung Gelöst von NilsK,

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Hallo,

 

seit Beginn des Monats November hat unser System mit einem merkwürdigen Problem zu kämpfen.

 

Zuerst die ganz groben Eckdaten:

 

Hyper-V-Host Server 2016 Standard mit 1 Prozessor und 64GB Ram (zu wenig, aber bisher kein Problem)

4x VM Server 2016 Standard

  • DC mit 12GB

  • Fileserver mit 8 GB

  • Datenbankserver mit 12 GB

  • Exchange mit 20 GB

 

Virenscanner Bitdefender Gravity Zone.
Systemsicherung Altaro VM Backup

 

Wie schon erwähnt, ist die Speicherkonfiguration absolut unterdimensioniert, aber das sollte wohl nicht die Ursache des Problems sein, denn so läuft das Ganze schon seit 6 Jahren. Natürlich sind damit keine Geschwindigkeitsrekorde zu knacken, aber Beschwerden über besondere Trägheit gab es bislang nicht.

 

Seit gut 3 Wochen ist es allerdings so, dass sämtliche RDP-Zugriffe auf die VMs häufig nur im Zeitlupentempo ablaufen; ebenso benötigen Datenübertagungen mitunter eine Ewigkeit. Direkte Fehler gibt es nicht, doch alles ist quälend langsam.

Die Prozessor- und Speicherauslastungen der einzelnen VMs geben keine Hinweise auf hohe Auslastung – bis auf den Exchange, der mit seinen 20GB schon deutlich an der Auslastungsgrenze angekommen ist.

 

Im Prinzip ähnelt es dem hier beschriebenen Update-Fehler:

probleme-mit-update-kb5041578

wobei es sich eben nicht um Server 2019 handelt und auch der zeitliche Bezug zum August fehlt. Auch wurden Anfang November 2024 keine Updates eingespielt, so dass es daran vermutlich nicht liegen kann.

 

Eine Prüfung der VMs und des Host mit dem aktuellen mscert, ergibt während des Scanvorgangs zwar Funde im 1-stelligen Bereich, allerdings wird am Ende der Prüfung alles als grün und ohne Fund ausgegeben. Dieses Verhalten von mscert soll laut Internetrecherche so in Ordnung sein.

 

Demnach kommt Malware (z.B. CPU-Mining) wohl nicht in Frage und so langsam gehen mir die Ideen aus, woran es liegen könnte

Es betrifft es nur die VMs; der Host selbst zeigt dieses Verhalten nicht und läuft einwandfrei. Im RAID-Controller werden keine Fehler hinsichtlich Festplattendefekt angezeigt.

Ein Neustart des gesamten Systems brachte keine Veränderung. Mitunter läuft auch alles ohne erkennbaren Grund für eine gewisse Zeit wieder ganz normal, um dann ebenso plötzlich in den Schlafmodus zu fallen.
Manchmal ist es beim Arbeitsplatzechner ja so, dass eine defekte, oder nicht richtig eigesteckte USB-Festplatte / Speicherkarte oder eine fehlerhafte Netzwerkleitung ein beinahe identisches Verhalten hervorruft, allerdings ist bei den VMs ja physisch nichts angesteckt. Um auch das auszuschließen, habe ich die über USB an den Host angesteckten externen Sicherungsfestplatten deaktviert und abgesteckt - ohne Veränderung -.

 

Langsam gehen mir die Ideen aus, woran es liegen könnte….

Danke für Antworten und Grüße
Clemens

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Guten Morgen,

 

danke für die Antworten.

 

Wie es der Zufall will, läuft das System heute früh erst einmal weitgehend flüssig, so wie es an Freitagen immer (in den vergangenen 4 Wochen) ist. Besonders schlimm ist es Montag morgen, also könnte es an eingestellten Prozessen liegen, wobei auch hier keine Veränderungen vorgenommen wurden. Der Virenscan läuft jeden Tag zur gleichen Zeit, auch Sicherungen, etc. starten dann, wann sie immer starten.

 

Der Hinweis mit den Energieeinstellungen ist gut; der Host war tatsächlich auf Ausbalanciert eingestellt - wie vermutlich seit 6 Jahren schon. Habe trotzdem mal auf Höchtsleistung umgestellt, mal sehen, ob's was bringt.

 

Am, bzw. im BIOS war ich seit dem letzten Festplattenchrash vor 2 Jahren nicht mehr, wie ich am Host generell so wenig wie möglich hantiere. Dazu gehört das turnusmäßige Wechseln der Sicherungsfestplatten und ab- und an mal ein Update.

 

Die Treiber der Netzwerkkarten sind demzufolge nicht mehr aktuell, aber ob es daran liegen könnte? Möglich ist alles, werde ich bei genügend zeitlichem Freiraum mal aktualisieren.

 

Das Eventlog gibt hauptsächlich nichtssagende Informationen aus, die zwar stetig, aber eben auch seit Jahren auftreten.

 

Interessant ist allerdings folgende Fehlermeldung, die gehäuft seit Ende Oktober zu finden ist - weit davor allerdings auch schon:

 

Die Beschreibung für die Ereignis-ID "3280" aus der Quelle "Microsoft-Windows-Hyper-V-Worker" wurde nicht gefunden. Entweder ist die Komponente, die dieses Ereignis auslöst, nicht auf dem lokalen Computer installiert, oder die Installation ist beschädigt. Sie können die Komponente auf dem lokalen Computer installieren oder reparieren.

Falls das Ereignis auf einem anderen Computer aufgetreten ist, mussten die Anzeigeinformationen mit dem Ereignis gespeichert werden.

Die folgenden Informationen wurden mit dem Ereignis gespeichert:

TEXC1_V2
AB9ABAC4-157A-4FAE-BAAB-47744094F158
%%2147754996
0x800423F4

Die gebietsschemaspezifische Ressource für die gewünschte Meldung ist nicht vorhanden

 

Auslöser ist der Exchange mit seinem zu beinahe 100% ausgelastetem Speicher. In dessen Log gibt es einiges zu lesen, doch das wäre wohl ein anderes Thema.

Oder könnte es sein, dass der ausgelastete Exchange auf die anderen VMs zurückwirkt? Könnte ihn am Wochenende mal vom Netz nehmen und dann testen, ob der Rest flüssiger läuft.

Werde berichten.

 

Die Speicherkonfiguration des DC mit 12GB erklärt sich daher, dass wir zu Anfang nur 2 Serverlizenzen hatten und der DC auch als Fileserver laufen musste. Hat sich bis jetzt so beibehalten, ist aber derzeit - seit 1 Jahr- in der Umstellung. Nach Abschluss wird der Speicher neu verteilt.

 

Grüße
Clemens

 

 

Ach so, habe den Hinweis auf den Virenscanner erst jetzt gelesen.

 

Hatte ich schon getestet und komplett abgeschaltet, soweit wie das bei Gravity Zone möglich ist.

Brachte aber keine Veränderung, wobei ich sagen muss, dass auf dem Host selbst nur der Windwos Defender läuft, da mir der Eingriff des Bitdefenders ins System zu umfangreich erscheint.

 

Danke und Grüße
Clemens

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Hi,

  

vor 17 Stunden schrieb Nummernschild-B:

Seit gut 3 Wochen ist es allerdings so, dass sämtliche RDP-Zugriffe auf die VMs häufig nur im Zeitlupentempo ablaufen; ebenso benötigen Datenübertagungen mitunter eine Ewigkeit.

 

das ist aber alles im LAN oder steht der Hyper-V "in einer Cloud" und die PCs sind per VPN angebunden? Ist es ebenfalls langsam, wenn du dich vom Hyper-V Host in eine VM verbindest und Daten hin und her kopierst? Möglicherweise ist das Problem auch außerhalb des Hosts so suchen.

 

Ansonsten bei Netzwerkproblemen: Was für ein Hyper-V Switch wird eingesetzt? Ist da noch ein LBFO Team + vSwitch oder ist das schon ein SET vSwitch?

 

Gruß

Jan

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  • Beste Lösung

Moin,

 

ich glaube, die vCPUs sind ungünstig zugeordnet. Das kann dann durchaus dazu führen, dass der (mutmaßlich) überlastete Exchange den Rest des Systems bremst.

 

Deine Host-CPU hat zwar 8 Threads, aber eben nur 4 Cores. Bei deiner Konfiguration, in der alle VMs mindestens 4 vCPUs haben, gibt es also enorme Konkurrenz um die wenigen Ressourcen. Es geht ja nicht nur um die VMs, sondern der Host braucht zur Koordination und für das gesamte I/O ebenfalls CPU-Ressourcen. Sobald es also eng wird, stehen sich alle im Weg rum.

 

Ich würde Folgendes einstellen und das dann beobachten:

  • DC: 1 vCPU, 4 GB RAM
  • Fileserver: 2 vCPU, 8 GB RAM
  • Datenbankserver: 2 vCPU, 12 GB RAM
  • Exchange: 2 vCPU, 32 GB RAM

Und da du dafür ohnehin neu starten musst, aktualisiere bei der Gelegenheit die Treiber, die Betriebssysteme und die Anwendungssoftware.

 

Gruß, Nils

 

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Hallo,

 

danke für die schnellen Antworten - Sptizenforum hier!

 

@ testperson:

Der Host befindet sich im Büro und die PCs greifen entweder direkt oder über VPN darauf zu. Arbeite ich im Homeoffice, dann geife ich auf meinen PC über VPN/RDP zu, welcher sich dann wiederum direkt im Büronetz befindet. Gerade bei speicher- und grafikintensiven CAD-Anwendungen hat sich das bestens bewährt.

 

Bei einem direkten Zugriff auf die VM über den Host gibt es keinen Unterschied zum RDP-Zugriff vom Büro-PC , bzw. VPN aus. Auch ein Versuch große Datenmengen innerhalb der VM von einem Laufwerk auf ein anderes läuft ähnlich langsam wie über das Netz.

Ein NIC-Team ist nicht konfiguriert.

 

@ NilsK:

Danke für die Hinweise, werde ich so versuchen, wollte das RAM eh neu verteilen.

 

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vor 1 Minute schrieb Nummernschild-B:

Ein NIC-Team ist nicht konfiguriert.

Auch in dem Fall würde ich vom "legacy" vSwitch auf einen SET vSwitch (mit einem Adapter) wechseln. Ebenfalls _könnte_ sich

Set-VMSwitch -Name <Hyper-V vSwitch Name> -EnableSoftwareRsc $false

positiv auswirken. Das lässt sich on the fly deaktivieren und ggfs. auch wieder aktivieren.

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vor 5 Minuten schrieb testperson:

Auch in dem Fall würde ich vom "legacy" vSwitch auf einen SET vSwitch (mit einem Adapter) wechseln. Ebenfalls _könnte_ sich

Set-VMSwitch -Name <Hyper-V vSwitch Name> -EnableSoftwareRsc $false

positiv auswirken. Das lässt sich on the fly deaktivieren und ggfs. auch wieder aktivieren.

Danke, werde ich mal versuchen.

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