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RPC over HTTP und die widersprüchlichen Dokumentationen


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Hallo,

 

ich beschaeftige mich nun schon seit einiger Zeit mit RPC over HTTP.

Funktionieren tut es einwandrei - aber ich habe noch ein paar Fragen,

die mir bis jetzt kein Beitrag und keine Dokumentation beantworten

konnte und die bei mir fuer reichlich Unklarheit sorgen.

 

Ich beschreibe in diesem Beitrag meine funktionierende Konfiguration -

in der Hoffnung, dass selbst das schon jemandem bei der Einrichtung

weiterhilft. Der Beitrag ist relativ lang - ich hoffe trotzdem, dass

sich ein schlauer Fuchs erbarmt und mir meine Fragen beantworten kann.

 

Erst mal zu meinem Szenario. Ich betreibe drei Domaenencontroller, von

denen zwei den Globalen Katalog fuehren. Exchange 2003 SP1 laeuft auf

einem Memberserver und ist gleichzeitig der RPC Proxy:

 

----------- ----------- -----------

AD1 (DC+GC) AD2 (DC) AD3 (DC+GC)

----------- ----------- -----------

 

 

-----------------

EX2K3 (RPC Proxy)

-----------------

 

Wie in zahlreichen Dokumentationen beschrieben, habe ich auf dem RPC

Proxy das virtuelle Verzeichnis im IIS-Snap-In entsprechend

konfiguriert und im Exchange System Manager den Exchange Server als

Ziel fuer den RPC Proxy angegeben (als Backend-Server).

 

Danach habe ich die Einstellungen in der Registrierung angepasst. Und

dazu habe ich auch gleich ein paar Fragen.

 

Erst einmal muessen auf dem RPC Proxy die Ports der Dienste angegeben

werden, mit denen der RPC Proxy kommunizieren soll. Da diese Dienste

standardmaessig ueber dynamische Ports erreichbar sind, registriert

Exchange fuer die Verwendung von RPC over HTTP dafuer feste Ports.

Dabei handelt es sich um folgende Dienste auf dem Exchange-Server:

 

Information Store: Port 6001

System Attendant: Port 6002

Referral (RFR) service: Port 6002

NSPI (Name Service Provider Interface): Port 6004

 

Die Adressen dieser Dienste muessen in der Registrierung des RPC

Proxy-Servers an folgender Stelle explizit angegeben werden:

 

Schluessel: HKLM | Software | Microsoft | RPC | RPCProxy

Wert: ValidPorts

Typ: Reg_SZ

 

Das Format der Eintraege lautet dabei wie folgt:

 

<server_name>:<port_number>, zum Beispiel ex2k3:6001

 

Dabei benoetigt jeder Port bzw. Dienst seinen eigenen Eintrag, und das

jeweils sowohl mit NetBIOS Namen des Servers sowie mit dem FQDN des

Servers. In meinem Fall lauten die Eintraege dann wie folgt:

 

ex2k3:6001-6002;ex2k3.active-directory.dom:6001-6002;ex2k3:6004,

ex2k3.active-directory.intern:6004

 

Soweit, so gut.

 

Weil seit Exchange 2000 das Active Directory als Verzeichnis benutzt

wird, kontaktiert Outlook fuer Adresslisten nicht mehr Exchange,

sondern direkt das NSPI Interface auf einem Globalen Katalog Server.

Da NSPI standardmaessig ebenfalls einen dynamischen Port benutzt, muss

auch hier wieder fuer den RPC Proxy ein fester Port konfiguriert

werden. Das geschieht durch folgenden Eintrag in der Registrierung auf

dem/den Globalen Katalog Server/n:

 

Schluessel: HKLM | System | CurrentControlSet | Services | NTDS |

Parameters

Wert: NSPI Interface Protocol Sequence

Typ: Reg_Multi_SZ (multi-string)

 

Angegeben werden muss folgender Eintrag: ncacn_http:6004

 

Damit ist das NSPI Interface auf dem/den Globalen Katalog Server/n

fuer den RPC Proxy auf TCP Port 6004 erreichbar.

 

So. Genau diese Konfiguration habe ich gemacht - und es funktioniert

alles einwandfrei (auf die SSL Konfiguration gehe ich hier nicht ein).

 

Jetzt zu meinen Fragen:

 

Wie oben beschrieben, muss auf den Globalen Katalog-Servern ein fester

Port fuer NSPI registriert werden, damit der RPC Proxy darauf

zugreifen kann.

 

Warum muss ich diesen Port auf dem RPC Proxy unter "Value Ports" nicht

mit angeben? Bei mir funktioniert es auch ohne die Angabe des Globalen

Katalog-Servers in der Registrierung.

 

Auf einigen Seiten steht, dass man ihn unbedingt angeben muss, auf

anderen Webseiten hingegen ist davon ueberhaupt nichts zu lesen.

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Ich verstehe nicht, wie die Verbindung ohne die Angabe des Globalen

Katalog-Servers in "Value Ports" ueberhaupt funktionieren kann - der

RPC Proxy duerfte doch von Port 6004 auf dem GC so gar nix wissen.

Gerade deshalb macht man ja die Eintraege in "Value Ports", naemlich

damit der RPC Proxy weiss, wo er die Dienste finden kann.

 

Wenn ich bei mir in Outlook den Verbindungsstatus ansehe, ist unter

Verzeichnisdienst auch mein Exchange-Server und _nicht_ der Globale

Katalog-Server zu sehen - obwohl der Exchange-Server ja gar keinen

globalen Katalog respektive Verzeichnisdienst fuehrt.

 

Ach, noch was:

 

Warum ist auf dem Exchange Server der Port 6004 ebenfalls fuer NSPI

registriert und warum muss er unter "Value Ports" angegeben werden?

 

Ich denke, NSPI ist die Schnittstelle zum Globalen Katalog, weshalb

man Port 6004 ja auch durch ncacn_http:6004 auf dem Globalen Katalog

Server fixieren muss.

 

Freundliche Gruesse, Michael

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Ich kann Entwarnung geben. Bisher kannte ich von Microsoft nur das Whitepaper mit den Deployment Scenarios. Ich weiss nicht, ob die technischen Details erst seit der Ueberarbeitung des Artikels vom 02.06.2005 dort stehen, jedenfalls steht hier alles noch mal gut erklaert:

 

http://www.microsoft.com/technet/prodtechnol/exchange/2003/library/ex2k3rpc.mspx

 

Das beantwortet nun endgueltig alle Fragen zum Thema RPC over HTTP. Ich wuerde mich auf jeden Fall an diese Informationen halten. Scheinbar basieren viele Artikel im Internet auf falschen Informationen.

 

Gruss, Michael

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